CCoA MAR

Kompetenzzentrum für Automatisierung (CCoA)

Schaffung von Industrie 
4.0-Arbeitsplätzen in Marokko

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Wachsender Bedarf an Automatisierungsspezialisten

Marokko behauptet zunehmend seine Position als Afrikas führende Industrie- und Logistikdrehscheibe. Der Hafen Tanger Med belegt im World Container Port Performance Index (CPPI) für 2023 den vierten Platz und ist damit das zweite Jahr in Folge der beste Hafen in Afrika und Europa. Diese Fortschritte haben zu einem Wachstum in zahlreichen Sektoren geführt, darunter Elektronik, Landwirtschaft, Agrarnahrungsmittel sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT).

Um mit dieser rasanten Entwicklung Schritt zu halten, integriert die marokkanische Industrie zunehmend Automatisierungsprozesse im Sinne von Industrie 4.0. Diese wird auch als vierte industrielle Revolution bezeichnet und bezieht sich auf den Fortschritt von Informationstechnologie und Konnektivität, der die Digitalisierung von Objekten, Dienstleistungen und Prozessen ermöglicht. Dieser Wandel macht es leichter, Produktionsprozesse dank umfangreicher Datenerfassungs und -verarbeitungskapazitäten in Industriewertschöpfungsketten zu optimieren. Die Industrie 4.0 birgt ein enormes Potenzial für Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen, das marokkanische Unternehmen unbedingt nutzen wollen. Sie erhöht jedoch auch die Nachfrage nach Automatisierungsspezialistinnen und -spezialisten und erweitert das Spektrum der erforderlichen Qualifikationen.

Trotz einer Vielzahl von Ausbildungsprogrammen, die sowohl von öffentlichen als auch von privaten Einrichtungen in Marokko angeboten werden, haben es Unternehmen oft schwer, geschultes Personal im Bereich Industrie 4.0 zu finden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, spielte Invest for Jobs eine Schlüsselrolle bei der Gründung des Competence Center on Automation (CCoA), einem Konsortium aus deutschen und marokkanischen Industrie- und Hochschulpartnern, das darauf abzielt, die am meisten nachgefragten Kompetenzen im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 in Marokko zu verbessern.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Ausbildung und Austausch von Fachwissen

Das im Januar 2021 gegründete CCoA diente als Plattform für den Transfer und Austausch von Wissen und bewährten Verfahren. Zu diesem Zweck wurde ein Netzwerk professioneller Kooperationen aufgebaut, das deutsche und marokkanische Industrieausbildungseinrichtungen und Unternehmen zusammenbringt.

Während der Zusammenarbeit mit Invest for Jobs hat das CCoA ein gezieltes Ausbildungs- und Vernetzungsprogramm für Studierende der marokkanischen Partneruniversitäten und -schulen durchgeführt. Das Programm bot eine Grundausbildung in Mechanik, Elektronik und Automatisierung, die von deutschen Fachleuten durchgeführt wurde und auf die Bedürfnisse der marokkanischen Industrie zugeschnitten war. Nach Abschluss des Kurses wurden die Studierenden von den CCoA-Partnerunternehmen betreut. Dies begleitete sie nicht nur durch ihre Abschlussprojekte, sondern verbesserte auch ihre praktischen Fähigkeiten und ihre Beschäftigungsfähigkeit. Das CCoA unterstützte mehrere marokkanische Bildungseinrichtungen durch die Bereitstellung von PLCnext-Software für Unterrichtszwecke. Dabei handelt es sich um ein Automatisierungstool für die Industrie, das von Phoenix Contact, einem der Vorzeigepartner des CCoA, entwickelt wurde.

Darüber hinaus unterstützte das CCoA Bildungseinrichtungen durch die Bereitstellung von Schulungen für Lehrende und Dozierende. Diese wiederum schulten das Lehrpersonal der Partnereinrichtungen und gewährleisteten so eine Fülle von Fähigkeiten und Kenntnissen in der Automatisierungstechnik, die an die Studierenden weitergegeben werden konnten. Um die Zusammenarbeit zu fördern und den Austausch von Fachwissen zwischen deutschen Unternehmen und marokkanischen Partnern im Bereich Elektrotechnik und Maschinenbau zu erleichtern, brachte das CCoA regelmäßig Branchenvertreterinnen und -vertreter aus beiden Ländern zu Veranstaltungen wie Seminaren zusammen, um Wissen auszutauschen.

Dieses Projekt ist das Ergebnis einer gemeinsamen Initiative, die 2020 von Invest for Jobs (über seine Durchführungsorganisation, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Marokko), der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Marokko (AHK Marokko), dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), dem Industriekonzern Siemens, der Deutschen Messe Technology Academy, der deutschen Steinbeis-Hochschule und kleinen und mittleren Unternehmen aus dem Elektrizitätssektor in Deutschland gestartet wurde.

Invest for Jobs leistete entscheidende Unterstützung durch erhebliche finanzielle Investitionen, die die Einrichtung der physischen Schulungseinrichtungen des CCoA und die Anschaffung von spezieller Automatisierungsausrüstung und Software ermöglichten. Darüber hinaus finanzierte die Initiative die Entwicklung maßgeschneiderter Ausbildungspläne, die auf die Bedürfnisse der Industrie zugeschnitten sind, und unterstützte die Organisation von Veranstaltungen zum Wissensaustausch zwischen deutschen und marokkanischen Partnern. Invest for Jobs leistete zudem strategische Beratung während der gesamten Umsetzungsphase und half dabei, nachhaltige Betriebsmodelle für eine langfristige Wirkung zu schaffen.

Verschiedene marokkanische akademische Einrichtungen schlossen sich dieser Initiative an, darunter die Universität Hassan II von Casablanca (UH2C), die Polytechnische Universität Mohammed VI (UM6P), die Marokkanische Schule für Ingenieurwissenschaften (EMSI), das Institut Hassan II für Agronomie und Veterinärmedizin (IAV Hassan II) sowie zahlreiche Unternehmen.

STATUS UND AUSBLICK

Fast 400 Arbeitsplätze geschaffen

Die Unterstützung von Invest for Jobs für das CCoA-Projekt endete im Dezember 2023. Es wurden bis zu diesem Zeitpunkt 1382 Begünstigte ausgebildet. Über 80 Prozent der Auszubildenden waren junge Menschen und 30 Prozent Frauen. Die Ausbildung führte zur Schaffung von 392 guten, langfristigen Arbeitsplätzen im gesamten marokkanischen Industriesektor. Zu diesen Arbeitsplätzen gehörten Automatisierungsingenieurinnen und -ingenieure, SPS-Programmiererinnen und -programmierer, Spezialistinnen und Spezialisten für industrielle Netzwerke und Robotertechnikerinnen und -techniker in Unternehmen, die Industrie-4.0-Technologien einsetzen.

Darüber hinaus führte das CCoA acht Schulungen durch, die sich an 60 Lehrkräfte aus 16 Bildungseinrichtungen richteten. Diese „Train-the-Trainer“-Programme trugen zu einem Multiplikatoreffekt bei, da diese Pädagoginnen und Pädagogen nun Industrie-4.0-Konzepte in ihre regulären Lehrpläne integrieren.

Im Februar 2023 organisierte das CCoA mit Unterstützung von Invest for Jobs außerdem einen Makeathon mit dem Titel „Marokko 4.0: Talente und Technologie“. Dieser bot über 100 jungen Teilnehmenden die Möglichkeit, in intensiven praktischen Workshops Prototypen neuer Produkte und technologischer Werkzeuge zu entwickeln und sich mit Fachleuten und Expertinnen sowie Experten auf diesem Gebiet auszutauschen, um ihre Projektkonzepte zu verfeinern.

 

Das Projekt CCoA wurde im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt.

Projektdaten

Projektstatus

Abgeschlossen

Projektstandorte


Marokko

Projektziele

Qualifizierung Wissenstransfer Schaffung von Arbeitsplätzen

Sektor

IKT & Digitale Wirtschaft

Ein Projekt mit

Unternehmen Hochschulen Kammern und Verbänden

Partner

Centre de compétences en automation (CCoA)

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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