Portrait von Abigail

MENSCHEN UND GESCHICHTEN

Abigail Dede Sackey: Problemlöserin
dank DSAA-Training

DSAA gibt Menschen mit Behinderung eine Perspektive für Bildung und für eine Karriere im IT-Sektor

Abigail Dede Sackey hat seit ihrer Kindheit eine Lähmung, weshalb sie erst spät zur Schule gehen konnte. Sie lernte autodidaktisch und entdeckte den IT-Sektor für sich. Durch den gemeinnützigen Verein Digital Skills Accelerator Africa (DSAA) erlangte sie die nötigen IT-Skills und will nun anderen Menschen mit Behinderungen eine Perspektive aufzeigen.

„Als Person mit Behinderung ist es sehr schwer, einen Job in Ghana zu finden“, sagt Abigail Dede Sackey. Für Abigail sollte sich das bereits zeigen, als sie die Schule jahrelang nicht besuchen konnte – denn aufgrund ihrer Lähmung war sie nicht mobil genug. Sie wuchs im ländlichen Umland von Ghanas Hauptstadt Accra auf, wo die Wege lang sind. Ihre Eltern konnten sich keinen Privatlehrer leisten und versuchten, Abigail selbst zu Hause zu unterrichten. Erst als sie elf Jahre alt war, konnte die heute 28-jährige Ghanaerin etwas besser laufen und schließlich zur Schule gehen.

Von da an wuchs in Abigail der Wunsch, unabhängig zu sein, sich ein eigenes Leben aufzubauen und sich selbst finanzieren zu können. Dennoch war ihr klar, dass sie es nach der Schule als Person mit Behinderung schwer haben würde auf dem Arbeitsmarkt in Ghana, da alle Jobs, die viel Mobilität erforderten, nicht für sie in Frage kommen würden. Zwar hatte sie zu Schulzeiten schon Kontakt mit Computern, die sie vor allem nutzte, um ihre Lieblingsmusik von Bob Marley und Tupac zu hören, aber erst später wurde ihr bewusst, dass sie durch den Computer viel mehr tun konnte – nämlich von zu Hause aus lernen und arbeiten: „Ich denke, dass der Informations- und Kommunikationstechnologie-Sektor eine tolle berufliche Gelegenheit für Menschen mit Behinderung bietet, da man dort von überall arbeiten kann.“

„Alles was ich brauche, ist ein Laptop und eine Internetverbindung.

Abigail Dede Sackey

DSAA als Perspektive

Abigail hatte nun zwar einen Plan, aber kein Geld, um eine IT-Ausbildung zu finanzieren. In Ghana existierten nur wenig Ausbildungsmöglichkeiten für sie und jene, die es gab, waren zu teuer. Mit diesem Problem sei sie nicht allein gewesen: „Viele Ghanaer träumen davon, sich zu weiterzubilden, aber wegen finanzieller Einschränkungen ist das oft nicht möglich.“ Doch als sie vom Programm des DSAA erfuhr, sollte sich das Blatt für sie wenden. Denn der DSAA ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein von Unternehmen aus dem Bereich digitaler Dienstleistungen, die das Ziel vereint, afrikanische Talente für den IT-Sektor zu begeistern, auszubilden und zu beschäftigen. Unterstützt wird der DSAA von Invest for Jobs. Die Ausbildung des DSAA ist kostenlos für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und will explizit Frauen und Menschen mit Behinderung im IT-Sektor fördern – für Abigail die Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Durch den DSAA konnte Abigail ihr Talent unter Beweis stellen und alles über Programmiersprachen und Data Science lernen. Da sie in der Umgebung Accras wohnt, kam ihr auch zugute, dass sie das Training online absolvieren konnte und somit nicht nach Accra pendeln musste. Mittlerweile ist sie zertifizierte Datenwissenschaftlerin, arbeitet bei dem deutsch-ghanaischen Start-up getINNOtized, einem der Gründungsunternehmen des DSAA und wertet große Datensätze für Kundinnen und Kunden aus: „Das Training erlaubt mir, zusätzliche Fähigkeiten in Data Science zu entwickeln, die mich zu einer Problemlöserin machen und es mir ermöglichen, einen Job zu finden.“


Zwei Vorbilder

Ihre Energie nimmt sie, wie sie sagt, von ihren beiden Vorbildern. Eines davon sei ihr Vater: „Mein Vater sagte mir, dass ich an mich glauben solle. Und er gab mir das Selbstvertrauen, dass ich alles erreichen könne, was ich wolle.“ Das andere Vorbild sei Tupac Shakur, denn durch die Musik des Rappers, die soziale Probleme thematisiere, habe sie gespürt, dass sie nicht die einzige Person war, die schwierige Zeiten durchlebte. Die Motivation ihres Vaters und das Bewusstsein für soziale Ungleichheit nimmt Abigail heute als Ansporn, um ihren Weg weiterzugehen.

Durch das Zertifikat des DSAA fand Abigail nun nicht nur einen Job, sondern konnte sich auch für einen Master in Information Technology bewerben. Neben ihrem Vollzeitjob studiert sie nach der Arbeit, um sich ihren Traum einer Promotion zu erfüllen. Denn nach dem Master will sie sich für einen PhD in Policy Making bewerben, mit Schwerpunkt Innovation und Technologie: „Ich wollte immer politisch aktiv sein. Ich bin zuversichtlich, dass diese zusätzlichen Fähigkeiten, die ich anwende, mich in eine Position bringen, in der ich Probleme in meiner Gemeinschaft lösen kann. Außerdem kann ich Programme einführen, um verletzlichen und marginalisierten Menschen zu helfen.“ Sie will durch Datenwissenschaft, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in vorhandenen Daten – beispielsweise zu Lernmethoden von Menschen mit Behinderung – Muster erkennen und so Informationen für gute Politikmaßnahmen gewinnen. Dadurch sollen schließlich mehr Menschen mit Behinderung eine Chance bekommen, durch Technologie ihr Potenzial zu entfalten, zu lernen und zu arbeiten.

Der DSAA hat Abigail eine Perspektive im IT-Sektor ermöglicht, wodurch sie nun einen aussichtsreichen Job hat und ein weiterführendes Studium aufnehmen konnte. Mit ihrer Energie und Entschlossenheit ist sie auf dem Weg eine Problemlöserin zu werden: Nicht nur für IT-Herausforderungen, sondern eines Tages auch für soziale Probleme.

Kontakt

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht

Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
Drag and drop files here or click to upload

    Überprüfen Sie bitte, dass Ihre Anfrage nicht mit einer der anderen Dropdown-Optionen übereinstimmt. Ist dies der Fall, klicken Sie bitte auf diese Option und geben Sie alle benötigten Informationen an. Bitte beachten Sie, dass wir nur Anfragen bearbeiten können, die alle erforderlichen Informationen enthalten.

    Ihre Rechte und Widerrufmöglichkeiten entnehmen Sie der Datenschutzerklärung.

    Pressekontakt

    Telefon: 030 / 18 535-28 70 oder -24 51

    Telefax: 030 / 18 535-25 95

    E-Mail: presse@bmz.bund.de

    Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Pressestelle ausschließlich Anfragen von Journalistinnen und Journalisten beantwortet.