Innocent, Ejo Heza, Ruanda

MENSCHEN UND GESCHICHTEN

Innocent Nyakayiho:
Wie Chilischoten sein Leben veränderten

Aufbau und Förderung einer Bauernkooperative zur Sicherung des Lebensunterhalts ihrer Familien

Der Bezirk Kirehe ist abgelegen im Osten Ruandas, direkt an der Grenze zu Tansania im Osten und Burundi im Süden. Innocent Nyakayiho – ein Familienvater und Landwirt – lebt in diesem Bezirk, in dem fast 90 Prozent der Menschen wie er von der Landwirtschaft abhängen und auf dem Land leben.

Die meiste Zeit seines Lebens hat Innocent Ackerbau betrieben, um seine eigene Familie zu ernähren. Trotz seiner langjährigen Erfahrung in der Landwirtschaft wusste Innocent nicht von den Möglichkeiten, die moderne Cash-Crops zur Verbesserung seines Lebensunterhalts boten. So bauten er und viele seiner Kollegen weiterhin Pflanzen an, mit denen er nie genug Geld verdienen konnte, um sich und seine Familie aus ihrer prekären Lage zu bringen:


"Wir haben Bohnen, Kartoffeln und Bananen angebaut, nur um zu überleben, und wussten nicht, dass wir auch andere moderne Pflanzen anbauen können, um mehr Geld zu verdienen und kleine Unternehmen zu gründen." 

Innocent Nyakayiho


Innocent Nyakayiho berichtet, dass seine Familie mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Ihm fehlte das Geld, um die Schulgebühren für seine Kinder zu bezahlen, und er musste kämpfen, um über die Runden zu kommen.


Bereit für den Export: Die neu ausgebildeten Mitglieder von Ejo Heza

Um seine finanzielle Situation zu verbessern, ist Innocent im Januar 2022 Mitglied der Kooperative Ejo Heza geworden. Da Chilischoten weltweit sehr gefragt sind, half die Kooperative Innocent dabei, auf seinem Land Chili anzubauen. Als Mitglied der Kooperative wurde er zwischen Januar und April 2022 in guten und modernen landwirtschaftlichen Praktiken für die neu angebaute Frucht geschult und trainiert. Außerdem wurden ihm Nachernteeinrichtungen wie ein Sonnentrockner zur Verfügung gestellt, um die Qualität seiner Ernte zu gewährleisten, so dass die Erzeugnisse für den Export auf internationalen Märkten geeignet sind.

Nach der anfänglichen Schulung wurden Landwirte und Landwirtinnen wie Innocent über mehrere Monate auf ihrem Land besucht, um zu sehen, ob sie die erlernten Fähigkeiten in die Praxis umsetzen, oder um weitere Beratung vor Ort zu erhalten und ihre Produktion zu verbessern. Letztlich ist es das Ziel, neue Arbeitsplätze in der Kooperative zu schaffen und das Einkommen der bestehenden Mitglieder zu erhöhen.

Für Innocent haben die Materialien und die praktischen Fertigkeiten, die er im Rahmen der Schulung erhalten hat, dazu beigetragen, dass er auf eine lukrativere Anbaupflanze umsteigen und seine Produktion steigern konnte. Außerdem wurden die Landwirte mit besseren Maschinen ausgestattet, um den Arbeitsaufwand zu verringern. Sie lernten Techniken zur Steigerung ihrer Ernte kennen. So trugen beispielsweise Feuchtigkeitsmessgeräte dazu bei, dass viele Landwirte nach der Teilnahme an Ejo Heza ihre hochwertige Produktion steigern konnten. Schulungen zur Herstellung von organischem Kompost ermöglichten es den Bauern, ihren eigenen Dünger zu produzieren.

Die einwöchige Schulung, an der Innocent teilnehmen konnte, die Trainingsbesuche auf seinem Land und das Equipment wurden gemeinsam von Ejo Heza und der ruandischen Nichtregierungsorganisation African Evangelist Enterprise (AEE) im Rahmen des Projekts "Organisation und Training für Chiliproduzentinnen und Chiliproduzenten" durchgeführt. Das von Invest for Jobs finanziell unterstützte Projekt soll zur Kommerzialisierung der Landwirtschaft in Ruanda beitragen und die Arbeitsbedingungen für Bauern und Bäuerinnen wie Innocent verbessern.

Bis Dezember 2022 hat die AEE rund 240 neue Mitglieder für den Beitritt zur Kooperative Ejo Heza mobilisiert, um die Produktion von Chilischoten zu steigern und die Anforderungen eines internationalen Käufers zu erfüllen, der von Innocent und seinen Mitbauern größere Mengen an hochwertigen Chilischoten benötigt.


Eine bessere Zukunft für Chilibauern

Nachdem er Anfang 2022 in größerem Umfang mit dem Anbau von Chilischoten begonnen hatte, konnte Innocent sein Geschäft schneller als zuvor ausbauen. Infolgedessen bot er jungen Menschen Arbeitsplätze auf seiner Farm an und nutzte den Einkommenszuwachs, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern.


"Nach dem Beitritt zur Kooperative Ejo Heza haben wir viel gewonnen." 

Innocent Nyakayiho


"Nach dem Beitritt zur Kooperative Ejo Heza haben wir viel gewonnen.", sagt Innocent. "Ich habe jetzt ein gutes Haus, das ich dank des Anbaus und Verkaufs von Chilischoten fertiggestellt habe. Meine Familie lebt jetzt in guten Verhältnissen. Ich kann problemlos das Schulgeld für meine Kinder bezahlen und kann sagen, dass ich jetzt ein anständiges Leben führe." 

Wie Innocent haben viele Mitglieder der Kooperative feste Arbeitsplätze für Jugendliche geschaffen, die auf ihren Farmen arbeiten. Sie sehen, wie ihre Betriebe wachsen. Viele haben jetzt Zugang zu einer gemeinschaftsbasierten Krankenversicherung und können ihre Kinder dank des höheren Einkommens auf gute Schulen schicken. Innocent ist dankbar für das höhere Einkommen, das er bereits erhalten hat, nachdem er Teil der Kooperative geworden ist, um sein Leben zu verbessern. Er hat nun aber zusätzlich die Vision, "die Produktivität weiter zu steigern, unseren Markt zu vergrößern und genügend Arbeitsmöglichkeiten für andere und insbesondere Jugendliche zu schaffen“.

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

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