BMC Marokko

Wiederverwertung von Metallschrott in Marokko

Strukturierung der Lieferkette
für recycelte Metalle

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Marokkos Metallrecyclingindustrie steht vor Lieferproblemen

Die Metallrecyclingindustrie in Marokko ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die Verringerung von Marokkos ökologischem Fußabdruck. Die in diesem Sektor tätigen Unternehmen stehen jedoch vor einem großen Hindernis: einer anfälligen Lieferkette. Die instabile Versorgung mit wiederverwertbaren Rohstoffen schränkt ihre Produktionskapazitäten ein. Außerdem beschränkt die fehlende effektive Schrottsortierung ihre Fähigkeit, nationale und internationale Qualitätsstandards zu erfüllen. Dies untergräbt letztendlich ihre Exportkapazitäten und schmälert somit ihre Wachstumsaussichten.

Mitverantwortlich für diese Situation, sind die begrenzten Kapazitäten der Altmetallsammlerinnen und Altmetallsammler. Ihnen fehlt es an Fachwissen und der nötigen Ausrüstung, um effizient zu arbeiten und die Kontinuität ihrer Tätigkeit zu gewährleisten. Die meisten Sammlerinnen und Sammler verfügen zum Beispiel nicht über die nötigen Mittel, um Schrott ordnungsgemäß zu sortieren oder zu transportieren. Daher sind sie nicht in der Lage, den Bedarf der Abnehmer in Bezug auf Quantität und Qualität zu decken. Infolgedessen bleibt auch ihr Einkommen gering und unregelmäßig, was sie in eine prekäre finanzielle und soziale Lage bringt. Da sie im informellen Sektor tätig sind, sind sie nicht krankenversichert, was angesichts der Gesundheitsrisiken, denen sie bei ihrer Arbeit ausgesetzt sind, besonders gravierend ist.

Um die Arbeitsbedingungen der Altmetallsammlerinnen und Altmetallsammler zu verbessern und das Wachstum und die Schaffung von guten Arbeitsplätzen in Recyclingunternehmen in Marokko zu fördern, unterstützt Invest for Jobs die Benomar Metal Company (BMC) und ENSAM, die Ingenieurschule von Meknès. BMC ist ein marokkanisches Unternehmen, das auf die Herstellung von technischen Produkten aus Eisen- und Nichteisenmetallen spezialisiert ist. Gemeinsam mit ENSAM wollen sie die Lieferkette für recycelte Metalle neu strukturieren und verbessern.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Effizienzsteigerung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Schrottsammlerinnen und Schrottsammlern

Um die Herausforderungen der marokkanischen Metallrecyclingindustrie zu bewältigen, initiierten BMC und ENSAM im Juli 2022 eine gemeinsame Initiative. Es wurden zwei Kooperativen gegründet, um die Effizienz der Arbeit der Schrottsammlerinnen und Schrottsammler zu steigern und ihre Tätigkeit besser zu strukturieren. Zur Erleichterung der Abfallsammlung, -sortierung und -verteilung wurden die Sammlerinnen und Sammler der Genossenschaften mit gemeinsamen Hilfsmitteln wie Metallschneidewerkzeugen ausgestattet. Letztendlich kann dadurch die Versorgung der Recyclingunternehmen mit Rohstoffen besser gewährleistet und gleichzeitig der Arbeitsschutz der Schrottsammlerinnen und Schrottsammler verbessert werden.

Die gegründeten Kooperativen – Maadin Meknès und Maadin Youssoufia – sind nach den marokkanischen Städten benannt, in denen sie ansässig sind. Beide Städte sind für ihre florierende Bergbauindustrie bekannt.

Mit Unterstützung von Invest for Jobs wurden die Kooperativen mit hochmoderner Ausrüstung ausgestattet, darunter eine Metallballenpresse, um den benötigten Lagerplatz zu verringern, und spezielle Magnete, die das Sortieren erleichtern. Strahlungsdetektoren helfen bei der Identifizierung von Abfällen, die radioaktives Material enthalten, sodass sie unter Einhaltung der nationalen und internationalen Vorschriften entsorgt werden können. Diese Ausstattung ermöglicht eine effizientere Aufbereitung des Schrotts und ersetzt die bisher von Sammlerinnen uns Sammlern durchgeführten Arbeitsschritte mit gefährlichen Abfällen durch halbautomatische Verfahren. Zur logistischen Unterstützung verfügen die Genossenschaften außerdem über Lieferwagen, die die Rückgewinnung von Metallschrott und die Lieferung der behandelten Abfälle an die Kunden erleichtern.

Um die Kapazitäten der Schrottsammlerinnen und -sammler zu stärken, bieten die Genossenschaften mit Hilfe von ENSAM-Dozentinnen und -Dozenten Schulungen zu Gesundheit, Sicherheit und Hygiene an. Darüber hinaus helfen Teams der Genossenschaften den Sammlerinnen und Sammlern bei den administrativen Anforderungen zur rechtlichen Registrierung ihrer Berufstätigkeit als Einzelunternehmen. Diese Rechtsform ermöglicht es ihnen, offiziell zu arbeiten, doch mit vereinfachten Buchhaltungs- und Steuererklärungsverfahren, sodass sie Zugang zu sozialer Absicherung erhalten. Die Eintragung ihres Unternehmens macht sie somit widerstandsfähiger gegenüber schwerwiegenden Ereignissen wie Arbeitsunfällen.

STATUS UND AUSBLICK

Auswirkungen auf die Beschäftigung und ökologische Nachhaltigkeit

Bis Februar 2024 wurden zwölf neue, gute Arbeitsplätze in den technischen und administrativen Teams der Genossenschaften geschaffen. Seit ihrer Gründung im Juli 2022 haben die beiden Genossenschaften allen 72 Schrottsammlerinnen und -sammlern, die sich Maadin Meknès und Maadin Youssoufia angeschlossen haben, fünf Wochen lang Schulungen in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Hygiene angeboten.

Die Genossenschaften haben die Sammlerinnen und Sammler auch dabei unterstützt, ihre Tätigkeit als Einzelunternehmen anzumelden, sodass eine offizielle Geschäftstätigkeit und der Zugang zu medizinischer Versorgung gewährleistet sind. Die Initiative hat sich darüber hinaus erheblich auf die Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit in den Städten Youssoufia und Meknès ausgewirkt, da die Menge des zurückgewonnenen und recycelten Schrotts deutlich gestiegen ist.

Dieses Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Projektdaten

Projektstatus

Abgeschlossen

Projektstandorte


Marokko

Projektziele

Jobschaffung Job Formalisierung Recycling

Sektor

Sonstige

Ein Projekt mit

Unternehmen Hochschulen

Partner

Benomar Metal Company (BMC) École Nationale Supérieure d’Arts et Métiers (ENSAM)

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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