Mann spricht vor Kursteilnehmern

Digital Skills Accelerator Africa (DSAA)

Digitale Wirtschaft stärken 
und Arbeitsplätze schaffen 

Ausgangslage und Herausforderungen

Fachkräftemangel in Europa und Afrikas Potenzial als Standort für digitales Outsourcing

Der Fachkräftemangel in Deutschland und Europa wächst zunehmend, insbesondere im Bereich der Information und Kommunikationstechnologie (IKT). Bis 2040 werden in Europa rund eine Million offene Stellen im digitalen Sektor erwartet (Bitkom 2024). Das Post-Covid-Zeitalter ist geprägt von der gesteigerten Bereitschaft von Unternehmen, auf Remote-Arbeit zu setzen und Geschäftsprozesse in neue Märkte auszulagern.

In vielen afrikanischen Ländern gibt es eine junge, digital-afine Bevölkerung, in der jährlich immer mehr Absolventen und Absolventinnen IT-bezogene Studiengänge abschließen. Dadurch entsteht ein großes Potenzial an qualifizierten Fachkräften im digitalen Sektor, das dazu beiträgt, der globalen Nachfrage gerecht zu werden. Dadurch wird der Kontinent zunehmend besser in globale Wertschöpfungsketten integriert. Besonders im Bereich Global Business Services (GBS) und der Erbringung digitaler Dienstleistungen vor Ort liegt ein enormes Wachstumspotenzial.

Durch die Auslagerung digitaler Dienstleistungen in afrikanische Länder können europäische Unternehmen nicht nur von kosteneffizienten, agilen Lösungen profitieren, sondern gleichzeitig zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und Stärkung digitaler Ökosysteme vor Ort beitragen.

Branchenunternehmen, die in Afrika aktiv werden möchten, stehen aber oft vor der Herausforderung, Zugang zu gut qualifizierten Fachkräften zu erhalten und sich in den lokalen Märkten zu vernetzen. Hier setzt der gemeinnützige Verein Digital Skills Accelerator Africa (DSAA) an, indem er zusammen mit Invest for Jobs Unternehmen bei ihrem Engagement in Afrika tatkräftig unterstützt.

Projektansatz und Projektziele

Ausbildung von IT-Fachkräften, Vernetzung und Inklusion

DSAA ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein von Unternehmen, die von ihren Standorten in Afrika aus digitale Dienstleistungen für lokale und europäische Kunden unter anderem aus den Bereichen Telekommunikation, Automobil, Banken und Versicherungen anbieten. Die Mitgliedsunternehmen vereint das Ziel, Geschäftschancen und Arbeitsmöglichkeiten in Afrika zu schaffen und afrikanische Talente für den IT-Sektor zu begeistern, auszubilden und zu beschäftigen.

Mit der Unterstützung von Invest for Jobs setzen sie nachfrage- und praxisorientierten Trainingsprogramme in Partnerländern (Ägypten, Äthiopien, Côte d'Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda und Senegal) um. Im Fokus steht die Unterstützung von jungen Talenten, die durch IT-Kurse sowie Aus- und Weiterbildungsprogramme im IT- und digitalen Service-Bereich notwendige Kompetenzen erwerben. Gleichzeitig entwickeln sie ihre Sprach- und sozialen Fähigkeiten weiter, um digitale Dienstleistungen für internationale Kunden anbieten zu können. Die Mitgliedsunternehmen des DSAA definieren dabei, welches Fachwissen ihnen bei ihren potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch fehlt. Im Anschluss an die Trainings können Absolventinnen und Absolventen ein Jobangebot bei einem der DSAA-Mitgliedsunternehmen erhalten.

Der Verein bietet den Mitgliedern nicht nur Zugang zu gut qualifizierten Fachkräften, sondern auch zu einem einflussreichen Netzwerk von ITO- und Business Process Outsourcing-Partnern. Der DSAA, der offen für neue Mitglieder ist und seine Aktivitäten stetig auf weitere Länder ausweitet, fördert weiterhin den Ausbau des Unternehmensnetzwerk, um vor allem deutsche Unternehmen für Kooperationen auf dem Kontinent zu motivieren.

Ein besonderer Fokus des DSAA liegt in der wirtschaftlichen Stärkung von Frauen. Der Verein berät seine Mitgliedsunternehmen beispielsweise durch Karriereberatungen oder Motivationsvorträge, um Frauen einen gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Auch die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und ihre Teilhabe spielen eine wichtige Rolle im Ansatz des DSAA. Die Mitgliedsunternehmen erhalten Unterstützung bei der Implementierung von barrierefreien Rekrutierungsprozessen sowie der Anpassung von Infrastruktur, wie z. B. Trainingsräumen oder Computerprogrammen, um eine umfassende Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Die Kombination aus der Ausbildung junger Talente, der Vernetzung von Unternehmen und der Förderung von Diversität und Inklusion macht den DSAA zu einem effektiven Partner für Unternehmen, die in den afrikanischen Märkten tätig werden wollen. Die Mitgliedsunternehmen fördern dabei nicht nur die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort, sondern tragen auch zur Stärkung der Wirtschaft in Partnerländern bei, indem Kooperationen zwischen europäischen und afrikanischen IT-Firmen ermöglicht werden.

Status und Ausblick

Langfristige Beschäftigungssicherung

Durch den innovative Kooperationsansatz mit der Privatwirtschaft konnten seit 2019 und bis Anfang 2025 knapp 5000 Trainings durchgeführt und knapp 3000 gute Arbeitsplätze in 23 Unternehmen in den Partnerländern von Invest for Jobs geschaffen werden. Die Arbeit mit dem DSAA wurde erfolgreich von zwei auf aktuell sieben Länder skaliert. Weiterhin wurde aufgrund des Erfolgs des Modells auch eine Kooperation in Albanien zur Stärkung des GBS gestartet.

Aktuelle und zukünftige Projekte der DSAA-Mitgliedsunternehmen zielen stets auf die Schaffung nachhaltiger, inklusiver Trainingsprogramme ab. So sind zum Beispiel in Ruanda, Ägypten und Ghana beschäftigungswirksame Programme von DSAA-Mitgliedsunternehmen angelaufen:

In Ruanda bildete Tek Experts, ein Anbieter für Software Development und technische Supportleistungen, bis März 2022 160 Trainees aus und offerierte 69 Graduierten eine Anschlussbeschäftigung. Fokus des zweimonatigen Trainingsprogramms lag auf der Beteiligung und gezielten Ansprache von weiblichen Trainees als auch von Trainees mit Behinderungen. Gemeinsam mit der National Union of Disability Organizations in Rwanda (NUDOR) verfolgt Tek Experts einen integrativen Ansatz zur Förderung weiblicher Bewerberinnen und Menschen mit Behinderung.

Im Juni 2024 startete der französische Anbieter für digitale Lösungen und Beratungsdienstleistungen Atos ein zweites Trainingsprogramm mit Unterstützung von Invest for Jobs in Ägypten. In Rahmen eines ersten, 2022 eingeleiteten Trainingsprogramms wurden 280 Ausbildende geschult. Die Hälfte davon wurden in ein festes Arbeitsverhältnis bei Atos übernommen. Atos bietet in Zusammenarbeit mit dem DSAA auch in Marokko, Senegal und Côte d'Ivoire Trainings an.

Ein weiteres im Frühjahr 2025 folgendes Projekt mit dem ägyptischen BPO-Unternehmen Xceed fördert durch Arbeitsplatzschaffung Inklusion in Ägypten, insbesondere für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Es umfasst Schulungen, Sensibilisierung und Zusammenarbeit mit NGOs, um gleiche Chancen und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Investitionen in barrierefreie Infrastruktur und Technologien unterstützen die Teilhabe. 125 Menschen mit Behinderungen werden geschult, 100 Absolventinnen und Absolventen in verschiedene Unternehmensbereiche integriert.

Ein Projekt in Ghana mit lokalen (eServices Africa Limited (eSAL) als auch internationalen BPO Unternehmen (Concentrix) bietet seit Februar 2025 spezialisierte Trainingsprogramme an mit dem Fokus darauf, den Teilnehmenden die nötigen Qualifikationen für den internationalen Arbeitsmarkt zu vermitteln. Eine BPO-Trainingskomponente bereitet benachteiligte Gruppen wie Frauen und Menschen mit Fluchterfahrung durch „Work Readiness“-Kurse auf den Einstieg in den Kundenservice im BPO-Sektor vor. Eine IT-Trainingskomponente in Kooperation mit dem deutschen IT-Unternehmen getINNOtized fokussiert sich auf die Ausbildung von IT-Fachkräften in Bereichen wie Cloud, Software Engineering und Data Science, um diese auf eine Remote-Arbeit für deutsche Unternehmen vorzubereiten. Beide Komponenten bieten den 300 Teilnehmenden wertvolle Qualifikationen und sollen 265 gute Arbeitsplätze bis Ende 2025 vor Ort schaffen.

 

Die Digitalprojekte mit DSAA Unternehmen werden im Rahmen von Invest for Jobs von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. 

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Ghana
Senegal
Marokko
Ruanda

Projektziele

Arbeitsplätze schaffen Digitalisierung inklusion

Sektor

IKT & Digitale Wirtschaft

Ein Projekt mit

Unternehmen

Partner

Zugehörige Projekte

Atos Campus Programme (DSAA)

Menschen und Geschichten

Salifu Zeba: Neue Hoffnung für ein junges IT-Talent aus Ghana

Nickita Mukundwa: Für mehr Frauenpower im IT-Sektor

Jeffrey Larbi-Akor: Daten Für Alle

Abigail Dede Sackey: Problemlöserin dank DSAA-Training

Sampson Dzivor: Leidenschaft ist das Einzige, was du brauchst

Moise Ntwari: vom Bastler zum CEO

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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