Reisproduzent und sein Berater

Senegal: Akademie agCelerant

Reisanbau fördern
und Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Massive Reisimporte

Reis ist ein strategischer Sektor für die Ernährungssicherheit́ Senegals. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 80 kg pro Jahr ist Senegal einer der größten Reiskonsumenten in Afrika.

Trotz des großen Konsums und obwohl mehr als 70 Prozent der Bevölkerung des Landes direkt oder indirekt von der Landwirtschaft leben, hat der Sektor sein Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Dies gilt insbesondere auch für das Tal des Senegalflusses, wo Kleinstbäuerinnen und Kleinstbauern hauptsächlich bewässerten Reisanbau betreiben. Den Bedarf des Landes kann dieses fruchtbare Anbaugebiet nicht decken. Senegal sieht sich daher gezwungen, auf massive Importe zurückzugreifen, die 2016 fast 970.000 Tonnen erreichten.

Von der Produktion bis zur Vermarktung von Reis treten in der senegalesischen Landwirtschaft zahlreiche Schwierigkeiten auf, die die Produktivität der Landwirtinnen und Landwirte einschränken und die Leistungsfähigkeit der Lieferketten beeinträchtigen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben dadurch keinen regelmäßigen Zugang zu hochwertigen und preisgünstigen lokalen Lebensmitteln, was schließlich die Handelsbilanz des Landes belastet.

Um den Reisanbau im Land zu entwickeln und dabei gleichzeitig existenzsichernde Arbeitsplätze für junge Menschen in der Landwirtschaft zu schaffen, unterstützt Invest for Jobs seit 2020 das Projekt agCelerant Academy.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Ausbildung von jungen Agrarunternehmerinnen und -unternehmern

Die Akademie, die von dem Unternehmen Manobi Africa und dem Agrarforschungszentrum Africa Rice ins Leben gerufen wurde, bildet junge Menschen in den Praktiken des Reisanbaus, der agroindustriellen Planung und der Nutzung digitaler Technologien aus. So geht die agCelerant Academy die Probleme der Jugendarbeitslosigkeit und der mangelhaften Reis-Wertschöpfungskette direkt an und unterstützt Senegal und seine Reisbäuerinnen und -bauern auf dem Weg zur Ernährungssouveränität.

Ziel ist es, jungen Menschen dabei zu helfen, sich als Anbieter landwirtschaftlicher Beratungsdienstleistungen in ihren Gemeinden selbstständig zu machen. So können sie Kleinbauern und -bäuerinnen bei der Finanzierung, Ertragssteigerung und Einkommensverbesserung unterstützen. Manobi hat eine mobile agCelerant-Applikation entwickelt, deren Nutzung es ermöglicht, Produzenten zu registrieren und ihre landwirtschaftlichen Betriebe detailliert zu dokumentieren. Die Beraterinnen und Berater können in der App außerdem die Aktivitäten auf den Feldern verfolgen und die Leistungen der Produzenten bewerten, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Mit der Unterstützung von Invest for Jobs wurden alle Teilnehmenden der agCelerant Academy mit einem Smartphone und einem Motorrad ausgestattet, um direkt im Anschluss an die Schulung als Anbieter von Beratungsdienstleistungen für Reisbäuerinnen und -bauern im Flusstal aktiv werden zu können.

© GIZ, Tanja Schreiner

STATUS UND AUSBLICK

Ausweitung auf andere Wertschöpfungsketten

Bisher wurden mit der Unterstützung von Invest for Jobs rund 30 junge Bauern an der agCelerant Academy ausgebildet. Durch ihre neue Tätigkeit als Berater der Reisbäuerinnen und –bauern konnten sie ihr Einkommen erhöhen und ihre Arbeitsbedingungen verbessern.

Der erfolgreiche Projektansatz wird inzwischen auch auf die Baumwoll- und Erdnussproduktion ausgeweitet, um auch diese Wertschöpfungsketten lokal zu stärken und Arbeitsplätze für junge Menschen zu schaffen. So entwickelt Manobi derzeit eine digitale Anwendung, die die gesamte textile Wertschöpfungskette unter Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards abdecken wird. Im Bereich Baumwolle wurden fünf Arbeitsplätze für selbstständige Berater geschaffen.

Im Bereich der Erdnussproduktion sollen eine Wertschöpfungskette für hochwertige Bio-Erdnüsse aufgebaut werden. Ziel ist es, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einzubeziehen und ein inklusives, ethisches und ökologisch nachhaltiges System zu entwickeln. Das Projekt soll im Erdnusssektor rund 1.000 Produzentinnen und Produzenten erreichen und weitere 10 Arbeitsplätze für junge Beraterinnen und Berater schaffen.

Das Projekt agCelerant Akademie wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Senegal Saint Louis

Projektziele

Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit Entwicklung des Reisanbaus Digitalisierung

Sektor

Landwirtschaft

Ein Projekt mit

Unternehmen

Partner

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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