Ausgangslage und Herausforderungen
Unternehmen im Industriepark Tema leiden unter Wassermangel
Ghanas Wirtschaftsleistung wird stark vom Export getragen. Neben Rohstoffen und Erdölprodukten haben auch der Nahrungsmittelexport und die verarbeitende Industrie einen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre geleistet. Die Tema Export Processing Zone (TEPZ) liegt 30 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Accra und ist ein Kernstück der ghanaischen Industrialisierungsstrategie. Rund 70 lokale und internationale Firmen aus unterschiedlichen Bereichen wie der Automobil-, der Pharma-, der Zement- und der Nahrungsmittelindustrie nutzen den Industriepark als Produktionsstandort mit guter Infrastruktur und enger logistischer Anbindung an den Hafen von Tema. Seit seiner Einrichtung im Jahr 2002 hat der Industriepark so maßgeblich zum Wachstum der ghanaischen Volkswirtschaft beigetragen.
Doch der Wasserbedarf der Unternehmen übersteigt mittlerweile die Menge, die vom Betreiber des Industrieparks, der Ghana Free Zones Authority (GFZA), bereitgestellt werden kann. Zu Spitzenzeiten muss die Versorgung des Industrieparks gedrosselt werden, und die Unternehmen müssen sich zu hohen Kosten durch Tanklastwagen beliefern lassen. Die Versorgungsprobleme sind vor allem auf die zu geringen Speicherkapazitäten zurückzuführen. Viele Unternehmen können daher nicht expandieren, und neue Unternehmen zögern mit der Ansiedlung. Durch dieses Investitionshemmnis kann die TEPZ ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen, und dringend benötigte Arbeitsplätze werden nicht geschaffen.
Projektansatz und Projektziele
Der Betreiber des Industriegebiets investiert in Wassertanks und ein Pumpenhaus
Die GFZA untersteht dem ghanaischen Ministerium für Handel und Industrie. Ihre Aufgabe ist die Förderung von Unternehmensansiedlungen und insbesondere der Exportwirtschaft. Der momentan zur Versorgung des Industriegebiets genutzte Wassertank hat ein Fassungsvermögen von 6.800 Kubikmetern. Er soll durch die Unterstützung von Invest for Jobs durch einen weiteren Tank mit der gleichen Kapazität ergänzt werden. Zusätzlich werden ein 2.300 Kubikmeter fassender Hochbehälter zur Verteilung des Wassers und ein Pumpenhaus entstehen. Es soll dadurch möglich werden, so viel des von der Ghana Water Company bezogenen Wassers zwischenzuspeichern, dass auch zu Spitzenzeiten oder während eines Wartungsintervalls die Wasserversorgung der Unternehmen sichergestellt ist. Außerdem sollen die umliegenden Gemeinden nicht länger von Rationierungen betroffen sein.
Aktueller Status und Ausblick
Neue Jobs bei den Unternehmen
Es wird davon ausgegangen, dass durch die deutlich verbesserte Wasserversorgung dauerhaft 1.500 neue Arbeitsplätze in der Tema Export Processing Zone entstehen. Mehrere Unternehmen haben bereits entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet. Durch das Projekt werden die 1.500 bereits angestellten Mitarbeitenden Zugang zu Sozialleistungen wie Renten- und Krankenversicherungen erhalten. Als Wirtschaftsstandort wird der Industriepark an Attraktivität gewinnen und weitere Unternehmen anziehen. Die GFZA verpflichtet alle Nutzer der TEPZ zur Einhaltung der ghanaischen Mindestlohnregelungen.
Das Gesamtvolumen der Investition beträgt 1,84 Mio. Euro. Die Fazilität Investitionen für Beschäftigung GmbH gewährt einen Zuschuss in Höhe von 1,66 Mio. Euro (90 Prozent). Davon wird der Bau des Tanks, des Hochbehälters und des Pumpenhauses finanziert. Die staatliche Agentur GFZA wird aus dem Investitionsvorhaben keine zusätzlichen eigenen Einnahmen generieren. Als Betreiber der TEPZ stellt sie den Unternehmen zwar das Wasser zur Verfügung, diese rechnen aber das von ihnen verbrauchte Wasser anschließend direkt mit der Ghana Water Company ab.
Die Fazilität Investitionen für Beschäftigung (IFB) GmbH der KfW Entwicklungsbank ist Teil der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mit Hilfe ihrer Förderung beseitigt sie Hürden für die Schaffung von zusätzlichen und besseren Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft in den afrikanischen Partnerländern.