Tunesische Unternehmen wie InstaDeep, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Logistik- und Transportsysteme sowie die medizinische Forschung voranbringt, oder auch Start-ups wie Enova Robotics, das Roboter zum Beispiel für den Einsatz im Krisenfall entwickelt, zeigen das Niveau der in Tunesien ansässigen Unternehmen auf. Die Bandbreite reicht von Spieleentwicklung, Risk-Assessment und Künstlicher Intelligenz, über Data Science und Analytics, App-Entwicklung bis hin zu Cloud Services oder Computing.
Mittlerweile trägt die digitale Wirtschaft rund elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und ist die am schnellsten wachsende Branche des Landes. Mehr als 1.600 Unternehmen beschäftigen über 100.000 hochqualifizierte Fachkräfte. Und der Nachschub steht auch schon bereit: Jedes Jahr schließen 10.000 tunesische IT-Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Universitätsausbildung ab.
Die geographische Nähe zu Europa sowie eine wettbewerbsfähige Kosten- und Gehaltsstruktur in der IT-Branche machen Tunesien zusätzlich zu einem attraktiven Standort für IT-Outsourcing. Die Priorisierung von digitalen Entwicklungsmöglichkeiten seitens der Regierung, ein umfassendes Förderungsgesetz für Start-Ups, Infrastrukturinvestitionen und Technologiezentren verankern die digitalen Ambitionen Tunesiens in der Gesellschaft.
Gleichzeitig wird es für deutsche und europäische Unternehmen immer schwieriger IT-Fachkräfte zu finden. Doch gerade dieses Fachpersonal ist essenziell, um die notwendige Digitalisierung in Unternehmen voran zu treiben. Da das Potenzial tunesischer Fachkräfte in Europa noch wenig bekannt ist, gibt es hier große Möglichkeiten für intensivere Zusammenarbeit.