Ahadu and Hibret bank in rwanda

Innovative Finanzierungslösungen für äthiopische KMU

Arbeitsplätze durch Zugang
zu Finanzierung schaffen

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Chancen für äthiopische KMU eröffnen: Unternehmer und Unternehmerinnen mit Finanzierung und Finanzwissen stärken

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Äthiopien haben mit der Finanzierung zu kämpfen: Weniger als ein Prozent hat ein Bankdarlehen, und 70 Prozent setzen private Gelder ein. Zum Vergleich: In Kenia sind Investitionen aus dem Ausland in Start-ups mehr als 100-mal höher als in Äthiopien. Nur 45 Prozent der Äthiopier haben Bankkonten. Was das Startkapital anbelangt, sind die meisten KMU von informellen Quellen wie persönlichen Ersparnissen und Genossenschaften abhängig. Fehlendes Finanzwissen und fehlende Beratungsleistungen verschlimmern das Problem. Darüber hinaus sehen sich KMU hohen Ablehnungsquoten für Darlehen und strengen Forderungen in Bezug auf Sicherheiten gegenüber. Mit KMU arbeiten weder Mikrofinanzinstitutionen noch Geschäftsbanken.

Dies führt zum Phänomen der „fehlenden Mitte“: KMU sind mit wesentlich höheren Kredithürden konfrontiert als Kleinst- und Großunternehmen. Trotz ihres Potenzials sind Finanzinstitute wegen der möglicherweise höheren Risiken und Kosten bei der Unterstützung von KMU zurückhaltend.

Diese Herausforderungen unterstreichen die Notwendigkeit verbesserter Geschäftsmodelle und Fördermaßnahmen. Um ihre Geschäftsaktivitäten auszubauen und Arbeitsplätze zu schaffen, benötigen KMU Finanzdienstleistungen, die auf ihre Kapazitäten und Potenziale zugeschnitten sind. Die SME Support Facility von Invest for Jobs bietet von technischer Ausbildung bis hin zu finanzieller Unterstützung ein umfassendes Paket für mehr als 300 KMU, hilft äthiopischen Unternehmer*innen beim Erwerb von Finanzwissen und bringt sie mit Finanzakteuren zusammen.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Finanzierungshürden abbauen: neue Kreditprogramme für äthiopische Unternehmen

Die SME Support Facility bringt KMU mit Banken zusammen, um die Vergabe gewerblicher Investitionskredite zu fördern, was zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen wird. Ziel ist es, die Hibret Bank und Ahadu Bank, die einzigen Institute im Land mit eigenen Abteilungen für die Zusammenarbeit mit KMU, zu befähigen, jeweils mindestens ein innovatives und wirkungsvolles KMU-Kreditprodukt zu entwickeln oder zu verbessern und für mindestens 20 KMU bis 2027 Zugang zu einer Finanzierung von jeweils mindestens 75.000 EUR zu ermöglichen. Zudem bringt die SME Support Facility auch Investor und Investorinnen aus der Diaspora und andere ausländische Investor und Investorinnen mit äthiopischen KMU zusammen und fördert somit kreditfinanzierte Investitionen und Kapitalbeteiligungen.

Auf der Angebotsseite unterstützt die SME Support Facility die zwei KMU-Banken bei der Entwicklung und Anwendung neuer Vermögensbewertungsmethoden, bei denen nicht nur traditionelles Anlagevermögen wie Liegenschaften, Fahrzeuge oder Maschinen als Darlehenssicherheiten herangezogen werden, sondern auch andere Werte wie lokale Bestellungen, geistige Eigentumsrechte, Kapitalfluss und Geschäftsaussichten. Sie unterstützt zum Beispiel die neu eingerichtete KMU-Abteilung der Ahadu Bank bei der Entwicklung einer Strategie und eines Operationsplans für eine effizientere Kreditanalyse, die Entwicklung von Kreditprodukten und kapitalflussbasierte Kreditvergabe. Durch die Zusammenarbeit mit der Hibret Bank zielt das Projekt darauf ab, die digitale Kreditvergabe für Kleinst- und Kleinunternehmen einzuführen. Neben dem Ziel, Darlehen an 20 KMU zu vergeben, geht das Projekt davon aus, dass die Banken dank der gewährten Unterstützung Darlehen für weitere Kleinunternehmen bereitstellen, die finanzielle Unterstützung beantragen, wodurch mindestens 100 zusätzliche Darlehen an KMU vergeben werden.

Auf der Nachfrageseite führt das Projekt Investitionsprüfungen bei KMU durch, um deren Geschäftsmodell, Wachstumschancen und Finanzierungsbedarf einzuschätzen, und unterstützt sie bei der Entwicklung von Pitch Decks für Investoren und Investorinnen aus der Diaspora. Bis Juli 2024 erhielten 44 KMU, die aktiv an der SME Support Facility teilnahmen, technische Unterstützung, Hilfe bei der Beschaffung von Maschinen sowie Unterstützung bei der Entwicklung strategischer Pläne, der Verbesserung der Produktion, Marktdiversifizierung, Entwicklung von Geschäftsmodellen und im Bereich Finanzwissen. Diese Maßnahmen helfen ihnen, die Darlehensbedingungen zu erfüllen, unabhängig davon, ob sie sich um eine Finanzierung durch eine Bank oder durch Investoren und Investorinnen bemühen. Gemeinsame Prüfungen und Überwachung der Kreditprozesse sorgen für ein geringes Ausfallrisiko.

STATUS UND AUSBLICK

Neue Finanzierungsmodelle, Kreditprodukte und Investitionschancen

Neben der Zusammenarbeit mit der Ahadu Bank und der Hibret Bank hat die SME Support Facility den Zugang zu Krediten für mittelständische Unternehmen bei mehreren äthiopischen Geschäftsbanken ermöglicht, einschließlich der Lion Bank, der Development Bank of Ethiopia und der Commercial Bank of Ethiopia. Diese Anstrengungen haben zur Gewährung weiterer Finanzierungen von 1,2 Millionen EUR geführt. Sie wurden an zehn äthiopische KMU im ganzen Land vergeben und helfen ihnen, ihre Geschäftsaussichten, finanzielle Lage und operativen Kapazitäten zu verbessern. Beispielsweise hat die Firma Nopicho Garment in der Provinzstadt Dilla im Süden Äthiopiens von der Ethiopian Development Bank eine Anlagenfinanzierung für die Einführung einer neuen Produktlinie in ihrer Bekleidungsfabrik erhalten. Gleichzeitig hat die Firma Maerg General Purpose Machinery in Mekelle in der Region Tigray von der Ahadu Bank ein Betriebsmitteldarlehen erhalten. Das Darlehen hat dem Unternehmen ermöglicht, Rohmaterialien wie Metallplatten zu erwerben und die Produktion zu erhöhen.

Die Zusammenarbeit mit Banken ist ein Kernelement der Komponente „Breiterer Zugang zu Finanzierung“ von Invest for Jobs in Äthiopien. Unter anderem verfolgt Invest for Jobs ein Pilotprojekt und vermittelt mögliche Eigenkapitalfinanzierungen durch die äthiopische Diaspora an die geförderten KMU und fördert Impact Investments. Darüber hinaus arbeitet das Projekt mit ausländischen Unternehmen zusammen, die daran interessiert sind, in äthiopische Firmen zu investieren und mit ihnen strategische Partnerschaften einzugehen. Beispielsweise diskutierten die äthiopischen Start-ups Buy2Go, ein Unternehmen für „Last-Mile-Logistik“, und EagleLion, ein äthiopisches FinTech-Unternehmen, während einer Studienreise nach Indien im Mai 2024 im Rahmen des Foreign-Business-Investors-Projekts Geschäftspartnerschaften mit indischen Unternehmen aus denselben Branchen. Ziel dabei war es, innovative technologische Lösungen auf den äthiopischen Markt zu bringen, um Effizienz, Rückverfolgbarkeit und finanzielle Inklusion sowie digitale Zahlungssysteme zu verbessern.

Insgesamt hat die SME Support Facility, im Rahmen derer diese finanzielle Unterstützung bereitgestellt wird, erfolgreich 11.877 gute Arbeitsplätze in Wachstumssektoren wie digitaler Wirtschaft, Textilien, Leder, Gesundheit und Kaffee in Äthiopien geschaffen.

Die SME Support Facility wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie der sequa gGmbH im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umgesetzt.

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Äthiopien Addis Abeba

Projektziele

Schaffung von Arbeitsplätzen Soziale Absicherung Mobilisierung von Investitionen

Sektor

IKT & Digitale Wirtschaft Agrar- und Lebensmittelwirtschaft Mobilität Textil Sonstige

Ein Projekt mit

Unternehmen

Partner

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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