Frauen in Ruanda, die im Maurerhandwerk arbeiten

Schaffung inklusiver Arbeitsplätze im Bausektor in Ruanda

Förderung benachteiligter Gruppen 
in Ruandas ländlichem Bausektor 

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Personen mit niedrigem Bildungsniveau, Frauen und Jugendliche haben Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt im Bausektor zu verdienen

Im Jahr 2021 arbeiteten laut der nationalen Arbeitskräfteerhebung 11 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung Ruandas im Baugewerbe. Das macht den Sektor zum zweitgrößten Arbeitgeber nach der Landwirtschaft. Aufgrund anhaltender Urbanisierung und der damit verbundenen Nachfrage nach Wohnraum wuchs die Beschäftigung in der Branche sogar während der Covid-19 Pandemie weiter.

Trotz Wachstum im Sektor haben es Menschen mit niedrigem Bildungsniveau, Frauen und Jugendliche schwer, ihren Lebensunterhalt im Bausektor zu verdienen. Ihre Chancen, eine Beschäftigung zu finden, in besser bezahlte Positionen aufzusteigen oder ein eigenes erfolgreiches Unternehmen in der Branche zu führen, sind gering. Oft mangelt es an grundlegenden Lese-, Schreib- und Rechenkenntnissen und Erfahrung in der Unternehmensführung. Besonders Frauen sind im Bausektor mit strukturellen Vorurteilen, altmodischen Geschlechterrollen und begrenzten Möglichkeiten konfrontiert.  

Insbesondere in den ländlichen Gebieten Ruandas sind die Beschäftigungsmöglichkeiten begrenzt. Angesichts der hohen Nachfrage nach erschwinglichem und sicherem Wohnraum in ländlichen Gemeinden besteht jedoch ein großes Marktpotenzial für findige Bauunternehmerinnen und Bauunternehmer. Aber ohne gezielte Weiterbildungsmaßnahmen und starke Vorbilder wird die Beteiligung benachteiligter Gruppen im Baugewerbe gering bleiben.

Die Schaffung inklusiver Beschäftigungsmöglichkeiten erfordert neue Konzepte für eine bedarfsgerechte Ausbildung benachteiligter Gruppen. Aufstrebende Unternehmerinnen und Unternehmer im Wohnungsbau benötigen gezielte Unterstützung, um die Fähigkeiten und das notwendige Selbstvertrauen zu entwickeln, um Arbeitsplätze zu sichern oder ihr eigenes Unternehmen aufzubauen und somit in der lokalen Wirtschaft etwas bewirken zu können. 

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Weiterbildung und individuelles Coaching für benachteiligte Gruppen 

Um inklusive Beschäftigungsmöglichkeiten in Ruanda zu schaffen und Personen mit niedrigem Bildungsniveau, Frauen und Jugendliche mit den erforderlichen Fähigkeiten auszustatten, erfolgreich ein Unternehmen im Bausektor zu führen, unterstützte Invest for Jobs EarthEnable - auch bekannt unter dem Namen Tube Heza – von Dezember 2021 bis Juni 2024. Das ruandische Bauunternehmen spezialisiert sich auf erschwingliche und ökologische Wohnlösungen, darunter versiegelte Lehmböden und Wandverputz. Über ihre Franchisenehmenden - freischaffende Maurerinnen und Maurer, die oft wiederum zusätzliche Hilfskräfte einstellen - vermarkten und installieren sie ihre Produkte in ländlichen Gemeinden in ganz Ruanda.  

Im Rahmen der Kooperation bot EarthEnable Weiterbildungsmaßnahmen für arbeitslose Personen mit niedrigem Bildungsniveau, Frauen und Jugendliche sowie Coachings für neue und bestehende Franchise-Nehmende an. Ziel war die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Förderung von Vorbildern für benachteiligte Gruppen im Bausektor. Zudem sollte zu einer inklusiven und nachhaltigen ländlichen Entwicklung beigetragen werden.

In zweimonatigen Lehrgängen wurden den Teilnehmenden technische Fertigkeiten für den Bau, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und weitere Soft Skills vermittelt. Die Inhalte waren auf die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten. So wurden neben praktischen Fähigkeiten auch Sprachkenntnisse, Lese- und Schreibkompetenzen sowie mathematische Fähigkeiten betont, um die Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern. Ein exklusives Schulungsprogramm für Frauen bot einen geschützten Raum und befasste sich mit geschlechtsspezifischen Barrieren in der Branche.

Frauen in Ruanda, die im Maurerhandwerk arbeiten
Frauen in Ruanda, die im Maurerhandwerk arbeiten © Elie Ndashimy Peter Lee


Im Anschluss an die Schulungsprogramme bot EarthEnable allen Absolventinnen und Absolventen sowie bestehenden Franchisenehmenden 16 Monate lang gezieltes Einzelcoaching an. Erworbene Fähigkeiten wurden dabei gefestigt, um die Produktivität sowie das Einkommen der Unternehmerinnen und Unternehmer zu verbessern. Schließlich zertifizierte EarthEnable Maurerinnen und Maurer, die ein hohes Maß an Kompetenz in den Bereichen Bau, Verkauf und Management erreicht hatten. Erfolgreiche Bauunternehmerinnen und -unternehmer, die im Rahmen der Initiative aus- oder weitergebildet wurden, tragen mit erschwinglichen Wohnlösungen zur ländlichen Entwicklung Ruandas bei. 

STATUS UND AUSBLICK

Positiver Wandel im ländlichen Baugwerbe 

Bis zum Abschluss des Projektes im Juni 2024 wurden 465 arbeitslose Personen im Baugewerbe und Unternehmertum geschult und gecoacht. Von den zuvor arbeitslosen Personen fanden 122 eine gute Beschäftigung im Bausektor. Dies umfasst 75 Personen mit einem niedrigen Bildungsniveau, 14 Frauen und 33 Jugendliche.

Zusätzlich zu den zuvor arbeitslosen Personen nahmen 204 bestehende Franchisenehmende von EarthEnable an den Einzelcoachings teil. Dadurch profitierten 123 Personen, hauptsächlich Personen mit niedrigem Bildungsniveau, 10 Frauen und 11 Jugendliche von einem gesteigerten Einkommen.

Junge Maurerin in Ruanda
Junge Maurerin in Ruanda. © Elie Ndashimy Peter Lee



Eine Teilnehmerin bestätigt, dass die Ausbildung und das Coaching bei EarthEnable sie sowohl als Unternehmerin als auch als Maurerin bestärkt haben. Sie sagt: "Ich bin glücklich, denn wenn die Leute mich jetzt sehen, sagen sie: 'Das ist eine Geschäftsfrau von EarthEnable. Sie ist Maurerin, und sie ist gut darin". 

 

Dieses Projekt wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen von Invest for Jobs gefördert. 

In diesem Video können Sie tiefere Einblicke gewinnen, wie das Projekt Frauen im Bausektor gefördert hat.

Projektdaten

Projektstatus

Abgeschlossen

Projektstandorte


Ruanda Kigali

Projektziele

Arbeitsplatzschaffung Training Empowerment

Sektor

Sonstige

Ein Projekt mit

Unternehmen

Partner

Earth Enable

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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