Frau an einer Nähmaschine

Africa Fashion & Textile Accelerator Network (Africa FAN)

Internationale Unternehmen
und afrikanische Hersteller zusammenbringen

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Ungenutztes Potenzial inmitten der Neuausrichtung globaler Lieferketten

Der wachsende Textil- und Bekleidungssektor (T&B) ist für verschiedene afrikanische Länder ein wichtiger strategischer Wirtschaftszweig im Hinblick auf das Exportpotenzial und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die logistischen Herausforderungen entlang der Lieferketten mit den traditionellen Produktionszentren in Asien, die durch die Corona-Pandemie verursachten Unterbrechungen sowie die jüngsten rechtlichen Entwicklungen hinsichtlich der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette haben die Vorteile Afrikas in diesem Sektor deutlich gemacht. Infolge dieser Entwicklungen hat das Interesse kleinerer Modemarken und global agierender Unternehmen der Textilindustrie an Afrika hat zugenommen. Dies gilt insbesondere für diejenigen Modemarken, die an einer nachhaltigen und menschenwürdigen Textilproduktion interessiert sind. Ausschlaggebend dafür sind die relative Nähe zu den europäischen und amerikanischen Märkten, die Verfügbarkeit lokaler Baumwolle mit dem Potenzial für eine nachhaltige vertikale Wertschöpfungskette, sowie die lebendige und kreative lokale Modeszene.

Um das Potenzial des Sektors in den afrikanischen Ländern voll auszuschöpfen, müssen jedoch noch einige Herausforderungen bewältigt werden. Internationalen Modemarken und Einzelhändlern fehlen oft detaillierte Marktinformationen und eine Markteintrittsmöglichkeit. Potenzielle lokale Partner sind nicht so leicht zu finden. Vor allem für kleine bis mittelgroße Unternehmen sind diese Herausforderungen ein entscheidendes Hindernis für den Eintritt in die afrikanischen Textilmärkte. Dies beschränkt auch das Exportpotenzial afrikanischer Hersteller, und damit Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort. Darüber hinaus erfüllen die lokalen T&B-Hersteller nicht immer die Anforderungen internationaler Unternehmen, z. B. in Bezug auf Qualitäts- oder Nachhaltigkeitszertifizierungen.

Hier setzt Africa FAN an und adressiert diese Herausforderungen, indem es verschiedene Akteure zusammenbringt und dabei unterstützt langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen, um so mehr gute Arbeitsplätze in den afrikanischen Partnerländern zu schaffen.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Technische Unterstützung auf allen Ebenen der Lieferkette

Ziel von Africa FAN ist mehr als 600 gute Arbeitsplätze im T&B-Sektor in Äthiopien, Côte d‘ Ivoire, Ghana, Marokko und Senegal zu schaffen. Ein Schwerpunkt ist die Unterstützung des wachsenden Trends zur nachhaltigen und fairen Modeproduktion in Afrika.

Darüber hinaus verfolgt Africa FAN das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen internationalen und afrikanischen Unternehmen und Investoren zu stärken. Deshalb bietet Africa FAN internationalen Einkäuferinnen und Einkäufern von Modeunternehmen branchenspezifische Länder- und Firmenprofile der Textilhersteller. Die Unternehmensprofile enthalten Informationen über Produkttypen, Produktionskapazitäten, frühere Exporterfahrungen und Zertifizierungen sowie Audits. Um den Beschaffungsverantwortlichen die Möglichkeit zu geben, die afrikanischen Produktionsstätten auch ohne zu Reisen zu besichtigen, organisiert Africa FAN virtuelle Fabrikbesichtigungen bei den Textilherstellern.

Über das Netzwerk können interessierten Einkäuferinnen und Einkäufern Unterstützung für angepasste Sondierungsbesuche vor Ort in den Partnerländern erhalten und direkt mit lokalen T&B-Herstellern in Kontakt treten und Produktionsstätten besuchen sowie Muster anschauen.

Africa FAN stärkt auch die Kapazitäten auf der Lieferantenseite: Lokale Textilhersteller erhalten technische Unterstützung, um die Nachhaltigkeits- und Qualitätsanforderungen für die Zertifizierung durch die Allianz für Produktqualität in Afrika zu erfüllen.

STATUS UND AUSBLICK

Ausweitung des Netzwerks

Seit dem Start im Jahr 2021 hat Africa FAN mit mehr als 300 internationalen Modemarken und Einzelhändlern zusammengearbeitet, um deren Beschaffungsinteressen und -anforderungen an afrikanische Märkte zu verstehen. Detaillierte Informationen über Produktionskapazitäten, Produktkategorien, Ausrüstung und Zertifizierung von mehr als 90 Herstellern in Äthiopien, Ghana, Marokko und Senegal wurden gesammelt und stehen den Beschaffungsverantwortlichen von internationalen Modeunternehmen zur Verfügung. Diese Datenbank ermöglicht es, maßgeschneidertes Scouting anzubieten, die Kommunikation über Produkte und Preise zu steuern und den Austausch von Technikpaketen und Mustern zu erleichtern. Darüber hinaus wurde in Ghana ein spezielles lokales Unterstützungsprogramm durchgeführt, das sich auf die Effizienz der Produktion und die ökologische Nachhaltigkeit konzentriert.

Durch den Dienst von Africa FAN wurden Textilmuster zwischen Europa und Afrika ausgetauscht. Die erste erfolgreiche Geschäftsverbindung war die Einführung einer französisch-ghanaischen Modelinie mit T-Shirts, Jacken und Hosen aus Biobaumwolle im April 2022 durch die Marke Panafrica. Africa FAN will auf der soliden Grundlage der gesammelten lokalen Informationen und der Beziehungen zu internationalen Beschaffungsmanagern aufbauen. 

Seit 2023 liegt der regionale Fokus auf Ghana und Senegal. Bestehende Aktivitäten werden gezielt ausgebaut, um Afrika als attraktive Sourcing-Destination stärker zu positionieren. So werden gezielte Outreach-Maßnahmen durchgeführt, um das Netzwerk um interessierte Unternehmen aus Deutschland, Europa und darüber hinaus zu erweitern und Unternehmen bei einer langfristigen und nachhaltigen Beschaffung aus Afrika zu unterstützen.

Africa FAN wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).


Weitere Informationen über die Aktivitäten von Africa FAN in Ghana sind im folgenden Video (auf Englisch) zu sehen.

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Äthiopien
Côte d’Ivoire
Ghana
Marokko
Senegal

Projektziele

langfristige Geschäftsbeziehungen schaffen Zertifizierung unterstützen Arbeitsplätzen schaffen

Sektor

Textil

Ein Projekt mit

Unternehmen

Kontakt

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht

Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
Drag and drop files here or click to upload

    Überprüfen Sie bitte, dass Ihre Anfrage nicht mit einer der anderen Dropdown-Optionen übereinstimmt. Ist dies der Fall, klicken Sie bitte auf diese Option und geben Sie alle benötigten Informationen an. Bitte beachten Sie, dass wir nur Anfragen bearbeiten können, die alle erforderlichen Informationen enthalten.

    Ihre Rechte und Widerrufmöglichkeiten entnehmen Sie der Datenschutzerklärung.

    Pressekontakt

    Telefon: 030 / 18 535-28 70 oder -24 51

    Telefax: 030 / 18 535-25 95

    E-Mail: presse@bmz.bund.de

    Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Pressestelle ausschließlich Anfragen von Journalistinnen und Journalisten beantwortet.