IPDC1 GIZ

KMU-Clusterförderung in Äthiopien

Inklusives KMU-Wachstum und Innovation 
für mehr Jobs

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Das Potenzial von KMU in abgelegenen Gebieten durch Cluster-Support nutzen

In Äthiopien haben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in ländlichen Gebieten oft keinen Zugang zu Märkten, Finanzierung oder Infrastruktur. Isolierte Standorte, fehlende Ressourcen, unzureichende unternehmerische Kompetenz und ein Mangel an Fachkräften hindern ihr Wachstum und ihren Beitrag zur lokalen Wirtschaft. Die abgeschiedene Lage bringt Herausforderungen bei der Einstellung von Arbeitskräften mit sich. Dazu gehören etwa ein gering ausgeprägtes Verständnis für Beschäftigungssicherheit, ein niedriges Lohnniveau, fehlende Sozialleistungen sowie schlechte Arbeitsbedingungen.

Hier setzt das Projekt zur KMU-Clusterförderung an. Es wurde in der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker (Southern Nations, Nationalities and Peoples' Region, SNNPR) von dem staatlichen Industrieparkbetreiber Industrial Parks Development Corporation (IPDC) mit Unterstützung von Invest for Jobs ins Leben gerufen. Die Zusammenarbeit mit dem Industrieparkbetreiber soll Unternehmen an den Cluster-Standorten in Hawassa, Dilla, Arba Minch und Hosaena in Zentral- und Südäthiopien gezielt stärken. Mithilfe des bedarfsgerecht abgestimmten Cluster-Supports sollen KMU die von ihnen erlebten Hürden meistern können. Mehrere Betriebe werden an einem zentralen, aus mehreren Betriebshallen bestehenden „Cluster-Standort“ zusammengebracht. Dies ermöglicht eine wirksamere Unterstützung und fördert die Bündelung von Ressourcen.

Ziel des Projekts ist es, die Unternehmensökosysteme zu verbessern und die Produktivität von KMU in ländlichen Regionen zu steigern. Letztlich wird so der Beitrag der Privatwirtschaft zur Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung unterstützt.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Unternehmenswachstum durch Zusammenarbeit, Ressourcenbündelung, Kosteneinsparungen und größere Marktreichweite fördern

Insgesamt verwaltet die IPDC in der SNNPR etwa 225 Cluster-Standorte in 17 äthiopischen Städten für mehr als 82.000 Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen (KKMU). Seit Dezember 2023 unterstützt Invest for Jobs den Industrieparkbetreiber bei der Überarbeitung seines Cluster-Ansatzes: Die Initiative hat dabei geholfen, die einer selben Branche zugehörigen KMU zu bündeln und 10 neue Cluster-Standorte mit sich ergänzenden Unternehmen aufzubauen. So wurde etwa das Unternehmen Tamerat – auf Mehlproduktion spezialisiert – am selben Cluster-Standort wie die Asham Bakery – ein Bäckereibetrieb – angesiedelt, um den unmittelbaren Zugang zu Rohstoffen zu gewährleisten. Eine Stärkung der Cluster-Struktur begünstigt das gemeinsame Marktwissen, die Rohstoffbeschaffung, den Technologietransfer und die Ressourcenbündelung. KMU können geteilte Herausforderungen nun gemeinsam angehen.

Die Cluster-Standorte bieten den KMU zudem Infrastruktur (Strom, sauberes Wasser usw.) und eine breite Palette von Dienstleistungen wie Marketing- oder Produktentwicklungsworkshops, Schulungen zu Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie Weiterbildungs- und Soft-Skills-Kurse. Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Marktanbindung: B2B-Meetings, Messen oder Marketingkampagnen bieten neue Geschäftsmöglichkeiten und eröffnen KMU den Zugang zu neuen Absatzmärkten. Die Verknüpfungen innerhalb und zwischen KMU sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung – sie fördern die Zusammenarbeit innerhalb der Cluster-Standorte sowie untereinander und mit den unterstützenden Institutionen. Darüber hinaus arbeitet das Projekt mit Finanzinstituten zusammen und stellt beispielsweise Energieeffizienz-Zertifikate und Garantiebriefe als Kreditsicherheiten aus. 

Die KMU-Clusterförderung kombiniert die individuelle Betreuung mit einer kollektiven Cluster-Strategie und zielt so darauf ab, 90 KMU bei der Bewältigung ihrer unternehmerischen Herausforderungen zu unterstützen. Auf diese Weise sollen 300 gute Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitsbedingungen von 400 Angestellten verbessert werden.

Invest for Jobs unterstützt 20 ausgewählte KMU unmittelbar durch die Bereitstellung kleinerer Maschinen, durch Führungskräftetraining und andere Formen der Hilfestellung. Die verbleibenden 70 KMU werden dank der Verbesserungen des Unternehmensökosystems insgesamt unterstützt und profitieren von zahlreichen Schulungsmaßnahmen der IPDC. Das Personal des Industrieparkbetreibers wurde mit Unterstützung von Invest for Jobs nach dem „Train the trainer“-Prinzip ausgebildet.

AKTUELLER STATUS UND AUSBLICK

250 Arbeitsplätze wurden in abgelegenen und benachteiligten Gebieten geschaffen

Das Projekt gab KMU die richtigen Werkzeuge, Schulungen und Ressourcen an die Hand, damit diese ihr Geschäft skalieren, neue Märkte erschließen und neue Arbeitsplätze schaffen konnten. Bis Januar 2025 haben mehr als 90 Betriebe an 10 Cluster-Standorten Unterstützung erhalten und dadurch ihr Wachstum und ihre Innovationskraft maßgeblich gesteigert. So begann etwa der Avocado verarbeitende Betrieb SIZ Agro mithilfe der KMU-Clusterförderung, seine Erzeugnisse in die Golfstaaten zu exportieren. Die Anbindung an neue Märkte führte dazu, dass Verträge mit einem Gesamtwert in Höhe von 20 Millionen äthiopischen Birr (entspricht rund 132.000 Euro) abgeschlossen wurden. Insgesamt hat das Projekt 250 gute Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitsbedingungen von 100 Angestellten verbessert.

Das Projekt hat 68 Unternehmensprofile (Broschüren mit Geschäftsplänen) ausgearbeitet, Maschinen für 20 Unternehmen bereitgestellt und 15 KMU bei ihrem Auftritt auf lokalen Messen und der Teilnahme an Networking-Events unterstützt. Darüber hinaus wurden 20 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie 10 Cluster-Koordinatorinnen und -Koordinatoren in unternehmerischer Kompetenz und der Erstellung kreditwürdiger Geschäftspläne geschult. Nicht zuletzt hat das Projekt zwei Webseiten erstellt, um KMU auf dem Zielmarkt zu bewerben.

Im Februar 2025 starteten die IPDC und Invest for Jobs eine Nachbereitungsphase mit Maßnahmen zur sozialen Absicherung und Kreislaufwirtschaft. Dieses Projekt wird sich auf die Einführung von Maßnahmen zur sozialen Absicherung konzentrieren. Darunter fällt die Organisation von Fahrdiensten für Beschäftigte oder von Kinderbetreuungsmöglichkeiten auf dem Betriebsgelände. Daneben bietet das Projekt denjenigen KMU besondere Unterstützung, deren Tätigkeitsspektrum auf der Wiederverwendung von Materialien oder Produkten beruht. Das Unternehmen Sewase verwendet beispielsweise für seine Papierhandtaschen biologisch abbaubaren Zellstoff aus Bananenresten und das Kunststoff-Recyclingunternehmen AGG verarbeitet Plastikflaschen zu Besen.

 

Die Industrial Park Development Corporation (IPDC) in der Southern Nations, Nationalities and Peoples‘ Region (SNNPR) wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Äthiopien Arba Minch, Dilla, Hosaena und Welkite

Projektziele

Unterstützung bei der Kompetenzentwicklung auf Cluster- und Unternehmensebene. Wissenstransfer, Best Practices und gemeinsame Beschaffung von Rohstoffen. Bündelung von Marketingstrategien, Technologie, Ressourcen und Marktkenntnissen.

Sektor

Agrar- und Lebensmittelwirtschaft

Ein Projekt mit

Unternehmen

Partner

Regional Industrial Parks Development Corporation

Kontakt

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht

Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
mindestens 300 Zeichen
Drag and drop files here or click to upload

    Überprüfen Sie bitte, dass Ihre Anfrage nicht mit einer der anderen Dropdown-Optionen übereinstimmt. Ist dies der Fall, klicken Sie bitte auf diese Option und geben Sie alle benötigten Informationen an. Bitte beachten Sie, dass wir nur Anfragen bearbeiten können, die alle erforderlichen Informationen enthalten.

    Ihre Rechte und Widerrufmöglichkeiten entnehmen Sie der Datenschutzerklärung.

    Pressekontakt

    Telefon: 030 / 18 535-28 70 oder -24 51

    Telefax: 030 / 18 535-25 95

    E-Mail: presse@bmz.bund.de

    Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Pressestelle ausschließlich Anfragen von Journalistinnen und Journalisten beantwortet.