Cover Picture GIZ Victoire Tuyizere

Rwanda Global Business Services Growth Initiative 

Förderung von Investitionen und Schaffung von guten Arbeitsplätzen in Ruanda 

Ausgangslage und Herausforderungen

Aufbau eines nachhaltigen Global Business Services Ökosystems in Ruanda

Ruanda entwickelt sich zu einer wissensbasierten Wirtschaft, bei der Bildung und digitale Transformation im Vordergrund stehen. Die ruandische Regierung hat den Global Business Services (GBS)-Sektor aufgrund seines Potenzials, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, als Priorität identifiziert. GBS umfasst das Outsourcing von Geschäftsprozessen an externe Anbieter, wodurch Unternehmen ihre Abläufe optimieren und gleichzeitig auf spezialisierte Fähigkeiten zugreifen können. Dazu gehören Business Process Outsourcing (BPO), wie Kundensupport, technische Unterstützung und Back-Office-Aktivitäten, sowie Information Technology Outsourcing (ITO), wie Softwareentwicklung und IT-Support. Der GBS-Sektor bietet gut bezahlte Arbeitsplätze mit sozialer Absicherung und Aufstiegsmöglichkeiten, was in einem Land gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Informalität, besonders von Bedeutung ist. In Ruanda profitieren GBS-Anbieter von jungen, gut ausgebildeten Arbeitskräften, niedrigen Fluktuationsraten und einer remote-fähigen Teamstruktur, die einen kontinuierlichen Betrieb gewährleistet. Im Gegensatz zu traditionellen Branchen, die geografischen Einschränkungen unterliegen, können GBS-Investoren die starke Kommunikations- und IT-Infrastruktur sowie das unternehmensfreundliche Umfeld des Landes nutzen.  

Der Sektor hat ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet. Er erweiterte sich von zwei Unternehmen im Jahr 2019 auf 38 im Jahr 2024 und beschäftigte Ende 2024 über 3.500 Menschen, davon 48 Prozent Frauen. Allein im Jahr 2024 wurden 1.500 Arbeitsplätze geschaffen, was ein Wachstum von 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

 

 

Das Bildungssystem Ruandas richtet sich zunehmend nach den Anforderungen aufstrebender Branchen wie GBS. Dennoch bestehen Herausforderungen bei der Schließung von Qualifikationslücken und Erreichung von globalen Standards. Die Verfügbarkeit geeigneter Talente in großem Umfang ist eines der Haupthindernisse für das Wachstum des Sektors. Zudem ist Ruanda noch ein relativ unbekanntes Ziel für internationale GBS-Anbieter. Da die Branche von großen internationalen Unternehmen angetrieben wird, ist es entscheidend, Ruanda als GBS-Standort zu positionieren und neue Unternehmen anzuziehen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde im September 2023 die GBS Growth Initiative ins Leben gerufen. Die Initiative wurde von Invest for Jobs, dem gemeinnützigen sozialen Unternehmen Harambee Youth Employment Accelerator und der Regierung Ruandas, vertreten durch das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Innovation und die ruandische Entwicklungsbehörde gegründet.

Projektansatz und Projektziele

Investitionsförderung, Talententwicklung und Interessenvertretung

Die GBS Growth Initiative ist eine Multi-Stakeholder-Initiative, die sowohl neuen als auch bestehenden GBS-Investoren Unterstützung und Orientierung bietet. Sie fördert ein nachhaltiges GBS-Ökosystem in Ruanda und positioniert das Land als ein global führendes GBS-Zentrum. Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, Förderung des Exports von GBS-Dienstleistungen und Stärkung öffentlich-privater Partnerschaften zielt die Initiative darauf ab, langfristiges wirtschaftliches Wachstum zu erzielen. Die Initiative arbeitet unter einem Drei-Säulen-Mandat:

  • Investitionsförderung: Die Initiative identifiziert Schlüsselunternehmen, tritt mit internationalen Investoren in Kontakt und entwickelt Marketingmaterialien, die das Potenzial des Sektors verdeutlichen. Neben der Organisation von GBS-Netzwerkveranstaltungen inner- und außerhalb von Ruanda, nimmt sie aktiv an internationalen GBS-Foren teil, um das globale Netzwerk zu stärken.
  • Talententwicklung: Die Initiative stellt sicher, dass Ausbildungsprogramme den Anforderungen der Branche entsprechen, indem sie Ausbildungsmaßnahmen koordiniert, die Effektivität von Anbietern bewertet und wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung der Qualität einbringt.
  • Politische Interessensvertretung: Die Initiative konsolidiert die Stimmen der GBS-Anbieter und präsentiert einheitliche Regulierungsvorschläge und Sektorentwicklungen. Dieser Ansatz erleichtert eine effizientere Reaktion der Regierung auf die Bedürfnisse der Branche.

Mit der finanziellen und technischen Unterstützung von Invest for Jobs hat die GBS Growth Initiative das Ziel, bis Juni 2025 in Ruanda 1.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen, 500 Personen auszubilden und drei neue internationale GBS-Unternehmen anzuziehen. Ein Beratungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Regierung, des Privatsektors und weiteren Akteuren überblickt die Fortschritte und adressiert Herausforderungen im Sektor. Darüber hinaus unterstützt Invest for Jobs Harambee und die GBS Growth Initiative bei der Durchführung eines BPO-Ausbildungsprogramms für 120 Personen. Mindestens 75 Prozent von ihnen sollen anschließend in eine gute Beschäftigung vermittelt werden. 

Status und Ausblick

Die GBS Growth Initiative fördert Ruandas Outsourcing-Wachstum

In den ersten 18 Monaten ihres Bestehens hat die GBS Growth Initiative bedeutende Meilensteine erreicht. Mehr als 60 GBS-Unternehmen und Ausbildungsanbieter sind der Initiative beigetreten. Durch die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Branche hat die Initiative zur Entwicklung des Sektors beigetragen. Seit ihrer Gründung im September 2023 hat die Initiative erfolgreich neue Unternehmen für Investitionen in Ruanda gewonnen, darunter TeleTech (TTEC), ein führendes BPO-Unternehmen, Ojemba, eine Tochtergesellschaft des deutschen Softwareentwicklungsunternehmens MaibornWolf, und das deutsche ITO-Unternehmen Moyo Consulting.

Darüber hinaus hat die Initiative ein umfassendes Investoren-Handbuch veröffentlicht, das zentrale Einblicke in die ruandische Unternehmenslandschaft und Investitionsmöglichkeiten bietet. Derzeit erstellt sie zudem einen ausführlichen Bericht, der Einblicke in den aktuellen Stand der ruandischen ITO- und BPO-Subsektoren gibt. Um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken, haben die GBS Growth Initiative und Harambee ein standardisiertes Ausbildungsprogramm für Einstiegspositionen im BPO-Bereich entwickelt. Die erste Kohorte von 53 Personen hat das von Invest for Jobs geförderte Ausbildungsprogramm im Februar 2025 erfolgreich abgeschlossen. Die zweite Kohorte von 40 Personen begann die Ausbildung im März 2025.

Im Juni 2024 veranstalteten die Initiative und Invest for Jobs den ersten deutsch-ruandischen IT- und Business Services Gipfel in Berlin, gefolgt von Netzwerkveranstaltungen in Hamburg, Darmstadt und München. Diese Veranstaltungen brachten über 90 europäische Unternehmen und Interessengruppen mit ruandischen GBS-Anbietern zusammen. Infolgedessen baute Moyo Consulting eine lokale Präsenz in Kigali auf und die ruandischen Anbieter Awesomity lab und Ojemba sicherten sich neue Kundenverträge.

 

Die Global Business Services Growth Initiative wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen der Sonderinitiative “Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel” des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. 

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Ruanda Kigali

Projektziele

Schaffung von Arbeitsplätzen Investitionsförderung Ausbildung

Sektor

IKT & Digitale Wirtschaft

Ein Projekt mit

Unternehmen NGOs

Partner

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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