Ejo Heza Chilli Ruanda

Organisation und Training für die Chiliproduktion

Chili-Farmen in Ruanda
erschließen globale Exportmärkte

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Ein schwieriger Markteintritt für unabhängige Chiliproduzentinnen und -produzenten in Ruanda

Der kommerzielle Anbau von Chilis ist in Ruanda noch relativ jung. Dennoch haben insbesondere getrocknete Chilis oder Chili-Öl ein immenses Marktpotenzial und sind weltweit sehr gefragt.

Dank der optimalen klimatischen Bedingungen in Ruanda können Chilis das ganze Jahr über angebaut werden. Darüber hinaus machen wettbewerbsfähige Arbeitskosten das Land zu einem attraktiven Beschaffungsland für Bio-Produkte. Einige ruandische Chiliproduzentinnen und -produzenten haben bereits den indischen Exportmarkt erschlossen, während andere die ersten afrikanischen Anbieter sind, die 2021 auf dem chinesischen Markt Fuß fassten. Auch außerhalb Asiens ist die Nachfrage groß, v. a. auf dem stetig wachsenden europäischen Markt - dem zweitgrößten Importeur getrockneter Chilis weltweit.

Trotz des großen Potenzials gibt es immer noch wenige ruandische Bäuerinnen und Bauern, die Chilis anbauen. Diejenigen Kleinbäuerinnen und -bauern, die Chilis anbauen, bewirtschaften kleine, fragmentierte Parzellen, was zu geringen Produktionsmengen und einer schwachen Verhandlungsposition auf dem Markt führt.

Darüber hinaus beeinträchtigen eine mangelhafte Infrastruktur, unzureichende landwirtschaftliche Kenntnisse sowie schlechte Exportpraktiken die Erzeugung, die Qualität und den Absatz von Chilis. Das Fehlen einer gemeinsamen Organisation der Produzierenden schränkt auch deren Zugang zu landwirtschaftlichen Beratungsdiensten und Betriebsmitteln, wie Düngemitteln, verbessertem Saatgut, Krediten oder technischer Beratung ein.

Die Bildung von bäuerlichen Kooperativen kann diese Herausforderungen durch die Bündelung von Ressourcen, des Know-hows und der Verkäufe der einzelnen Landwirtinnen und Landwirte abmildern. Neu gegründete Kooperativen haben jedoch häufig Schwierigkeiten in Bezug auf Management, Vermarktung oder Finanzierung.

In Ruanda werden starke Landwirtschaftsorganisationen und technische Hilfe für Kleinbäuerinnen und -bauern benötigt, um das Markt- und Beschäftigungspotenzial in der Chili-Wertschöpfungskette zu erschließen.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Ruandische Chili-Kooperativen fit für Exportmärkte machen

Mit Unterstützung von Invest for Jobs baut die ruandische Nichtregierungsorganisation African Evangelistic Enterprise (AEE) die Kapazitäten der Bäuerinnen und Bauern für den Anbau hochwertiger Chilis für den internationalen Export aus.

AEE nimmt Kleinbäuerinnen und -bauern in die bestehende Ejo Heza Kooperative auf und schult bestehende und neue Mitglieder der Kooperative in der Chiliproduktion. Ziel ist es, das durchschnittliche Jahreseinkommen der Bäuerinnen und Bauern zu verdreifachen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Zu diesem Zweck schult AEE angehende Chilibäuerinnen und -bauern in verbesserten landwirtschaftlichen Praktiken und verbessert die Managementkapazitäten von Ejo Heza sowie die Erbringung landwirtschaftlicher Dienstleistungen. Darüber hinaus erleichtert AEE den Marktzugange für Mitglieder der Kooperative.

Die Bäuerinnen und Bauern erhalten von Landwirtschaftsexpertinnen und -experten praktische Schulungen zu bewährten Praktiken wie Boden- und Pflanzenmanagement, Lebensmittelsicherheit und Nacherntebehandlung. AEE identifiziert und schult auch so genannte Modellbäuerinnen und -bauern: Diese erfahrenen Chiliproduzentinnen und -produzenten leiten künftige Chiliproduzentinnen und -produzenten an und versorgen sie mit grundlegenden Betriebsmitteln und technischer Beratung.

Außerdem stärkt AEE das Management von Ejo Heza, um neue Mitglieder zu gewinnen und relevante Dienstleistungen für die Chiliproduktion und den Verkauf anzubieten. Das Management wird in Bereichen wie Geschäftsführung, Finanzmanagement und der Bereitstellung von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Dienstleistungen geschult. Um den Bäuerinnen und Bauern einen besseren Marktzugang zu ermöglichen, unterstützt AEE Ejo Heza auch bei der Anschaffung und Verwaltung von Nachernte-Infrastrukturen, einschließlich einer Lagereinrichtung und Sonnentrocknern.

Darüber hinaus werden ein Komitee für Vermarktung sowie Modellbäuerinnen und -bauern darin geschult, Marktinformationen zu nutzen, um neue Chancen zu erkennen und höhere Gewinnspannen zu erzielen. AEE fördert auch die Marktbeziehungen zwischen der Kooperative und den Käuferinnen und Käufern auf den Exportmärkten. Dadurch haben die geschulten Chilibäuerinnen und -bauern einen guten Absatzmarkt für ihre Produkte.

Da die Exporte und die Produktionskapazitäten steigen, tragen Invest for Jobs und AEE dazu bei, Ruanda als zuverlässigen Erzeuger von hochwertigen Chilis bekannt zu machen. Für die wachsende Landbevölkerung Ruandas bietet das gemeinsame Projekt höhere Einkommen für Kleinbäuerinnen und -bauern und gute Arbeitsplätze in der expandierenden Chili-Wertschöpfungskette.

STATUS UND AUSBLICK

Ausweitung der Chiliproduktion und Exportkapazitäten

Zwischen November 2021 und Januar 2023 hat AEE 240 neue Kleinbäuerinnen und -bauern mobilisiert, sich der Ejo Heza Kooperative anzuschließen und mit dem Anbau von Birds's Eye Chilis zu beginnen. Zuvor wurden Betriebsbesichtigungen durchgeführt, um die Eignung der Betriebe für den Chilianbau zu ermitteln.

Einschließlich der bestehenden Ejo Heza-Mitglieder wurden 462 Chilibäuerinnen und -bauern in guten landwirtschaftlichen Praktiken geschult. Dadurch stieg die Gesamtanbaufläche für Chili von 5,3 ha im Jahr 2021 auf 27 ha im Jahr 2023 und die Gesamtproduktion von 8 Tonnen auf 27 Tonnen. Darüber hinaus haben Schulungen zum Nacherntemanagement in Verbindung mit der Verfügbarkeit von Trocknungs- und Lagereinrichtungen zu einer erheblichen Verbesserung der Qualität der Chilis geführt.

Bis Januar 2023 haben 182 Personen bereits eine gute Beschäftigung in den Betrieben gefunden, womit das ursprüngliche Projektziel von 75 Arbeitsplätzen übertroffen wurde. Außerdem wurden 42 Modellbäuerinnen und -bauern identifiziert und geschult. Diese Bäuerinnen und Bauern werden in Zusammenarbeit mit der Kooperative auch in Zukunft neue Chilibäuerinnen und -bauern ausbilden. Die Mitglieder des Komitees wurden außerdem befähigt, landwirtschaftliche Dienstleistungen anzubieten und den Bäuerinnen und Bauern beim Zugang zu Exportmärkten zu helfen.

Aufbauend auf den Erfolgen des Projekts haben Invest for Jobs und AEE beschlossen, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen, um noch mehr Menschen zu erreichen und zusätzliche Maßnahmen durchzuführen. Zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 wurden bereits weitere 625 Bäuerinnen und Bauern mobilisiert, sich der Ejo Heza Kooperative anzuschließen. Das Projekt zielt nach wie vor darauf ab, die Lebensgrundlage der Mitgliedsbäuerinnen und -bauern zu verbessern, indem es ihre Produktion in Bezug auf Quantität und Qualität steigert, das Management der Kooperative verbessert und den Zugang zu internationalen Märkten erleichtert. Neben der Steigerung des Einkommens der Bäuerinnen und Bauern erleichtert das Projekt auch die Gründung von Spargemeinschaften, die Teilnahme an langfristigen Sparplänen und den Zugang zu Krankenversicherungen. In allen Mitgliedsbetrieben sollen 250 zusätzliche gute Arbeitsplätze geschaffen werden.

Dieses Projekt zur Förderung von Chilibäuerinnen und -bauern in Ruanda wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen von Invest for Jobs im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Ruanda

Projektziele

Neue Jobs Weiterbildung Internationaler Export

Sektor

Agrar- und Lebensmittelwirtschaft

Ein Projekt mit

NGOs

Partner

African Evangelistic Enterprise (AEE)

Menschen und Geschichten

Innocent Nyakayiho: Wie Chilischoten sein Leben veränderten

Kontakt

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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