Wie gehen Sie diese Probleme mit Ihrer Arbeit an?
Als Sozialunternehmen bieten wir mit unseren
umweltfreundlichen und erschwinglichen Monatsbinden nicht nur ein einzigartiges
Produkt, sondern engagieren uns auch in der Aufklärungs- und Fürsprachearbeit. Unserer
Ansicht nach verlangt die Bekämpfung der Menstruationsarmut einen integrierten
und ganzheitlichen Ansatz. Unsere Produkte sehen nicht nur ansprechend aus,
sondern sind auch diskret, waschbar und halten mindestens anderthalb Jahre –
unsere hochwertigsten Modelle können sogar bis zu vier Jahre lang wiederverwendet
werden. Außerdem arbeiten wir derzeit an der Entwicklung neuer
Menstruationsprodukte aus Stoffresten und Recyclingstoffen, die in Kürze auf
den Markt kommen. Des Weiteren erstellen wir auch Aufklärungsmaterialien.
Unserem Produktset legen wir zum Beispiel einen Menstruationskalender und eine
fünfsprachige Broschüre mit den wichtigsten Informationen zur Monatshygiene
bei. Durch die Rückmeldungen unserer Kundinnen wissen wir, dass der Kalender
allein für sich genommen schon eine enorme Hilfe ist. In anderen Ländern gibt
es dafür entsprechende Apps, doch da die Frauen und Mädchen auf dem Land in
Äthiopien oft kein Smartphone zur Verfügung haben, haben wir uns für einen
Menstruationskalender in Papierform entschieden.
Mit der Unterstützung
von Invest for Jobs schulen wir freie Vertriebsmitarbeiterinnen in
Monatshygiene und Social Marketing. Zusätzlich zu ihrem neuen Wissen erhalten
die Frauen als Startkapital für ihr Kleingewerbe ein Kontingent an Monatsbinden.
Diese können sie dann vor Ort verkaufen und dabei andere Frauen über die
hygienischen und gesundheitlichen Aspekte der Menstruation aufklären.
Zusätzlich beliefern wir
viele Nichtregierungsorganisationen mit unseren Produkten, die diese im Rahmen
ihrer humanitären Maßnahmen in Äthiopien – z. B. für
Binnenvertriebene, die vor Konflikten oder Dürren geflohen sind – an
Frauen und Mädchen verteilen.