Menschen mit Atemschutzmasken vor einem Haus
29.03.2021

Projektstart zur Handelserleichterung in Senegal

Importprozesse transparenter, schneller und günstiger machen

Senegalesische Unternehmen aus dem Agrarsektor haben große Schwierigkeiten bei der Durchführung ihrer Importgeschäfte. Ein neues Projekt zur Handelserleichterung wird eine der Herausforderungen angehen, die mit dem langen, komplexen und kostspieligen Prozess des Imports von agroindustriellen Produkten verbunden ist.

Importe von Pflanzen und Saatgut sind wichtige Inputs für die landwirtschaftliche Produktion. Viele Beteiligte aber haben immer noch Schwierigkeiten, die erforderlichen Dokumente für die Einhaltung der Importprozesse zu identifizieren. „Wenn man Kartoffelsaatgut nach Senegal importiert, dauert es oft bis zu vier Wochen, bis es den Hafen verlässt", erklärte Modou Thiam, Präsident der Nationalen Interprofessionellen Saatgutunion anlässlich des offiziellen Programmstarts am 23. März in Thiaroye-sur-Mer.

Diese Situation wirkt sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im agroindustriellen Sektor aus, die unter Lieferverzögerungen sowie zusätzlichen Kosten in Zusammenhang mit der Lagerung und spezifischen Verpackung dieser überwiegend leicht verderblichen Produkte leiden. Für senegalesische Agrarunternehmen und Tochtergesellschaften multinationaler Konzerne reduzieren sich aufgrund der hohen Kosten die Möglichkeiten, sich an globale Wertschöpfungsketten anzuschließen.

Gewährleistung der Ernährungssicherheit in Senegal

Die Landwirtschaft macht derzeit etwa 10 % des senegalesischen BIP aus, beschäftigt aber 69 % der Arbeitskräfte des Landes. Das übergeordnete Ziel Senegals ist es daher, die landwirtschaftliche Produktion zu steigern und den Beitrag des Sektors zur lokalen Wirtschaft zu erhöhen.

Das Projekt wurde gemeinsam von der senegalesischen Regierung und dem Privatsektor dank der Unterstützung der Global Alliance for Trade Facilitation im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, lokalen Unternehmen, die auf importierte Pflanzen und Saatgut angewiesen sind, zu ermöglichen, von einfacheren und schnelleren Prozessen für den Erhalt ihrer Sendungen zu profitieren. "Es wird Zeit sparen und zur nachhaltigen Entwicklung und Ernährungssicherheit in Senegal beitragen", so Dr. Saliou Ngom, Leiter für Pflanzenschutz (DPV) des senegalesischen Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Ausrüstung.

Saatgut


Reduzierung von Transaktionszeit und -kosten

Basierend auf einer Überprüfung der geltenden rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen wurden Prozesse identifiziert, die automatisiert werden können, und pflanzliche Produkte, die von diesem modernisierten Ansatz profitieren werden. Im Rahmen des Projekts werden digitale Lösungen entworfen und implementiert, Grenzbeamte in ihrer Anwendung geschult und Händler und andere Personen darüber aufgeklärt, wie das neue System funktioniert.

So "wird es die Importverzögerungen um 20% und die Transaktionskosten um 15% reduzieren, von derzeit 1.247 US$ auf 1.060 US$ bis zum Ende des Projekts", das für Juni 2022 geplant ist, präzisierte Gilles Mbaye, Projektkoordinator der Global Alliance. Während dieses Zeitraums werden zehn Unternehmen das automatisierte Saatgut-Importsystem pilotieren, was ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und die Kosten senken wird.

Auf dem Weg zu einem dynamischeren Agrarsektor

Die Projekte der Global Alliance beruhen auf der Zusammenarbeit von öffentlichem und privatem Sektor, um die Ursachen von Handelshemmnissen am effektivsten zu identifizieren und Lösungen zu implementieren, die beiden Seiten zugutekommen. Das Landwirtschaftsministerium (durch sein Pflanzenschutzdirektorat), die Zollbehörde und der One-Stop-Shop-Betreiber (Gaindé 2000) werden die wichtigsten Partner des öffentlichen Sektors sein, neben dem lokalen Privatsektor, der durch den Bundesverband der Akteure des Gartenbaus (CFAHS) vertreten sein wird.

Das Projekt baut auf den Erfahrungen und dem Wissen des privaten Sektors auf und schafft eine Plattform für die Beteiligung von lokalen Agrarunternehmen und Gartenbauverbänden. Senegal wird dadurch von höheren Steuereinnahmen und einem effizienteren System zur Sicherstellung der Qualität von Pflanzen- und Saatgutimporten profitieren. Gleichzeitig wird der Landwirtschaftssektor dynamischer werden und von bürokratischen Hürden befreit, die das Wachstum von Unternehmen, insbesondere von kleinen und mittleren, behindern.

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

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