Wachsendes Marktpotential bietet insbesondere die Produktion von wiederverwendbaren Damenbinden
Von Invest for Jobs beauftragte Studie zeigt, dass der Menstruationsprodukte-Sektor Möglichkeiten bietet, Arbeitsplätze zu schaffen und Investitionspartner anzuziehen.
Der Zugang zu Menstruationsprodukten ist in unseren acht Partnerländern (Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien) aufgrund der schweren Bezahlbarkeit, aber auch mangelnder Informationen zu Menstruationsgesundheit unzureichend. Trotz dieser Herausforderungen verfügt die Branche über ein wachsendes Marktpotenzial, insbesondere in Ägypten, Äthiopien, Ghana und Ruanda. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Growth Potential of the Menstrual Hygiene Market in Invest for Jobs Countries“, die Invest for Jobs bei der Consulting Firma Dalberg Advisors 2023 in Auftrag gegeben hat. Im Fokus der Studie stehen neben dem Menstruationsprodukte-Sektor als Ganzes auch die politischen Rahmenbedingungen und die Investitionsbereitschaft in die Länder.
Obwohl in unseren acht Partnerländern rund 86 Millionen Menschen jeden Monat menstruieren, haben 31 Prozent davon keinen Zugang zu Menstruationsprodukten. Das wirkt sich nicht nur direkt negativ auf das Leben der betroffenen Frauen und Mädchen aus, sondern auch auf die Unternehmen, in denen sie arbeiten und auf die Bildung der Schulmädchen. In Ruanda beispielsweise geben 23 Prozent der erwerbstätigen Frauen an, dass sie ihrer Arbeit aufgrund fehlender Verfügbarkeit von Menstruationsprodukten ferngeblieben sind. Auch sind immer noch Einmalbinden am verbreitetsten – diese sind schwer zersetzbar und sowohl die Herstellung als auch die Entsorgung dieser hat negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Umsatzsteigerung, innovative Player und wiederverwendbare Produkte
In den letzten fünf Jahren sind jedoch die Einnahmen aus dem Verkauf von Menstruationsprodukten in all unseren Partnerländern um 41 Prozent gestiegen. In Afrika entwickeln sich außerdem innovative Akteure, die den Zugang von Frauen zu einer größeren Auswahl an erschwinglicheren Menstruationsprodukten verbessern wollen. Die Studie nennt das Beispiel Äthiopien, wo neun Unternehmen, darunter sieben KMU, in diesen Markt eingetreten sind.
Insbesondere die Herstellung von wiederverwendbaren Produkten stellt ein Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen dar. Die Skalierung der inländischen Produktion von Menstruationsprodukten, um alle Menstruationsbeschwerden mit speziell angefertigten Produkten zu versorgen, könnte in einem Basisszenario laut Berechnungen der Studie, in dem 5 Prozent der Menstruationsbetroffenen wiederverwendbare Menstruationsprodukte verwenden würden, etwa 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
In Ägypten ist ein Wachstum des Segments für wiederverwendbare Menstruationsprodukte absehbar: Es wird erwartet, dass die Zahl der Menschen, die wiederverwendbare Menstruationsprodukte nutzen, zwischen 2019 und 2030 um 23 Prozent von 1,1 Millionen auf 1,3 Millionen steigen wird. Auch in Ghana wird die Zahl der Menschen, die wiederverwendbare Menstruationsprodukte bevorzugen, zwischen 2019 und 2030 voraussichtlich um 28 Prozent zunehmen.
Die Ergebnisse der Studie bestätigen das große Marktpotenzial des Menstruationsprodukte-Sektors in den Partnerländern, die Invest for Jobs in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor unterstützt. Invest for Jobs kooperiert bereits mit dem Unternehmen Mela for Her aus Äthiopien, das sich auf die Herstellung wiederverwendbarer Binden spezialisiert hat. Invest for Jobs fördert das Unternehmen bei ihren Expansionsplänen und bei der Schaffung guter Arbeitsplätze für Frauen.
Hier finden Sie die Studie „Growth Potential of the Menstrual Hygiene Market in Invest for Jobs Countries“ zum Download als PDF-Datei (auf Englisch):
Download Studie