Die
Fazilität IFB wählt den ersten Zuschussempfänger in Marokko aus
und unterzeichnet drei neue Verträge in Tunesien
Von
Juli bis August 2024 hat die Fazilität Investitionen für
Beschäftigung (IFB) vier neue Zuschussverträge in Marokko und
Tunesien unterzeichnet. Zusammen sollen die vier Projekte 2.000 gute
Jobs mit Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen schaffen. Die
Zuschussempfänger sind Privatunternehmen und öffentliche Stellen.
Von
Juni bis August 2024 hat die Fazilität Investitionen für
Beschäftigung (IFB) vier neue Projekte in Marokko und Tunesien ihr
Portfolio aufgenommen. Mit der Unterzeichnung des Vertrags in Marokko
ist die IFB nun in allen acht Partnerländern
der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten
Wandel“ aktiv. Zusammen sollen die neuen Projekte 2.000 gute Jobs
schaffen, die Arbeitsbedingungen von 3.800 Angestellten verbessern
und Ausbildungsmöglichkeiten für mehr als 1,600 Personen
bereitstellen. Alle neu geschaffenen Arbeitsplätze bieten Zugang zu
den gesetzlich vorgeschriebenen sozialen Sicherungssystemen in
Marokko und Tunesien.
Die
Zuschüsse wurden an ein Unternehmen der Automobilbranche, einen
Logistik-Dienstleister, einen Betreiber eines Industriegebiets und an
eine Universität vergeben. Insgesamt beträgt die Höhe der
Zuschüsse ungefähr 13 Millionen Euro.
Die
IFB der
KfW Entwicklungsbank ist Teil der Sonderinitiative „Gute
Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Marokko
Die
Université
EuroMed de Fès
(UEMF) ist der erste IFB-Zuschussempfänger in Marokko.
Mit den Mitteln wird ein großer Teil des Universitätsprojekts Fez
Smart Factory
finanziert. Die Modellfabrik wird über Werkstätten und Klassenräume
verfügen und den Studierenden und Berufstätigen eine moderne
Lernumgebung bieten, in der Kenntnisse zu den neuesten Technologien
der Industrie 4.0 vermittelt werden. Innerhalb der ersten drei Jahre
nach Abschluss der Bauphase sollen mehr als 1.600 Personen ein
Training in der Fez
Smart Factory
abschließen. 580 von ihnen werden die Möglichkeit bekommen, an
Kursen teilzunehmen, die länger als 12 Monate dauern.
UEMF-Präsident
Mostapha Bousmina hob während der Unterzeichnungszeremonie
in Fès die strategische Bedeutung der Kooperation hervor: „Dieses
Vorhaben wird es uns ermöglichen, Ingenieure und andere Fachkräfte
in Technologien der Industrie 4.0 zu schulen. Diese Technologien sind
äußerst wichtig für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.“
Hicham Chahir, Country Manager er IFB in Marokko, gratulierte den
Zuschussempfängern zur erfolgreichen Bewerbung und machte das
deutlich, dass das Projekt ausgewählt wurde wegen seines innovativen
Charakters und der 500 High-Tech-Jobs, die in der Folge entstehen
sollen.
Tunesien
In
Tunesien hat die IFB Zuschussverträge mit den Unternehmen Autoliv
Tunisia, GMG Zioc und Ulysse Logistics unterzeichnet.
Das
Unternehmen Autoliv
Tunisia
gehört zur international aufgestellten Autoliv-Gruppe. Es baut in
Tunesien Lenkräder für ausländische Autobauer. Exporte gehen
überwiegend an Hersteller in Deutschland, Frankreich, Rumänien und
Italien. Bisher hat das neue Partnerunternehmen die dazu nötigen
Metallrohlinge importiert und sie in seiner Fabrik in El Fahs zu
montagefertigen Lenkrädern weiterverarbeitet. Autoliv Tunisia wird
den IFB-Zuschuss für die Anschaffung von Maschinen verwenden, mit
denen eigene Rohlinge gegossen werden können. Die sinkenden Kosten
sollen es ermöglichen, die Produktion zu steigern und ein
einheitliches Qualitätsmanagement einzuführen. Innerhalb von drei
Jahren nach Ende der Investitionsphase möchte das Unternehmen 700
neue Stellen schaffen, etwa 550 davon für Frauen.
GMG ZIOC ist die
Betreibergesellschaft des Industriegebiets Oued Chaabouni in der Nähe
der Küstenstadt Sfax. Die Gesellschaft hat sich erfolgreich um einen
IFB-Zuschuss beworben und wird ihn dazu nutzen, die
Investitionsbedingungen für Unternehmen zu verbessern. So werden
beispielsweise neue Zufahrtsstraßen gebaut, eine Straßenbeleuchtung
wird installiert, und die Wasserversorgung des Industriegebiets wird
verbessert. Durch die bessere Infrastruktur wird das Gebiet
attraktiver für Investoren, und es wird davon ausgegangen, dass sie
gemeinsam mit den schon jetzt im Industriegebiet ansässigen
Unternehmen 400 neue sozialversicherungspflichtige Jobs schaffen.
Durch die Modernisierungen werden sich auch die Arbeitsbedingungen
der aktuell 3.000 in Oued Chaabouni tätigen Personen verbessern. GMG
ZIOC wird eng mit den staatlichen Versorgungsunternehmen und mit der
Provinzverwaltung von Sfax zusammenarbeiten. Die Provinz Sfax wird
einen Teil der Investitionskosten übernehmen.
In Tunesien steigt die Nachfrage nach
Logistik-Dienstleistungen. Einer der Gründe ist das Wachstum des
Onlinehandels. Ulysse Logistics
bietet seinen Kunden das gesamte Spektrum des Warenmanagements. Dazu
gehören beispielsweise Lagerhaltung, Transport, Qualitätskontrolle
und Etikettierung. Das Unternehmen wird den IFB-Zuschuss dazu nutzen,
sein Lager in Mornag um 33.000 Quadratmeter zu erweitern und
zusätzliche Gabelstapler und Lastwagen zu kaufen. Durch die
Größenvorteile möchte Ulysse Logistics wettbewerbsfähiger werden,
sein Angebot erweitern und neue Kunden gewinnen. Dadurch werden
innerhalb von drei Jahren nach Ende der Bauphase voraussichtlich rund
390 neue Jobs entstehen, die den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen geben. Die
Arbeitsbedingungen der bestehenden Angestellten werden sich
verbessern und sie werden von einem neuen Shuttle-Service
profitieren, den das Unternehmen einführen wird.
Die
jetzt erfolgte Auswahl von diesen drei Projekten zeigt die Bedeutung
des Landes innerhalb des IFB-Portfolios. Die tunesischen Unternehmen
Polybat
SA,
Soprotic,
PAEZ,
MFI
und die Fondation
Tunisie pour le Développement hatten
sich bereits in der Vergangenheit erfolgreich um IFB-Zuschüsse
beworben. Die jetzt erfolgte Auswahl von drei weiteren Projekten
zeigt die Bedeutung des Landes innerhalb des IFB-Portfolios.
Einschließlich
der neu unterzeichneten Verträge hat die IFB hat jetzt 15 laufende
Projekte in Ägypten, Tunesien und Marokko. Die Schaffung neuer Jobs
wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt der IFB sein.