Dortmund plant, nachhaltig hergestellte Arbeitskleidung aus Ghana zu
beschaffen, um die lokale Wirtschaft zu stärken.
Am Mittwoch, dem
20. November 2024, haben Invest for Jobs und die Stadt Dortmund in
Kumasi, Dortmunds Partnerstadt und zweitgrößte Metropole in Ghanas
Ashanti-Region, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie bildet den
ersten Schritt in einer Zusammenarbeit zur Festigung der
Geschäftsbeziehungen zwischen deutschen und ghanaischen Unternehmen,
um sozial und ökologisch nachhaltige
Prozesse in der Herstellung von Textilien und Bekleidung in Ghana
einzurichten. Durch die Stärkung einer nachhaltigen öffentlichen
Beschaffung aus Afrika sollen mehr gute Arbeitsplätze geschaffen,
Arbeitsbedingungen verbessert und ein gerechter Wandel durch die
Einhaltung internationaler Produktionsstandards gefördert werden.
Mit der Unterstützung von Invest for Jobs will die Stadt Dortmund
nachhaltig Arbeitsbekleidung von europäischen oder deutschen Firmen
beschaffen, die mit Textil- und Bekleidungsherstellern in Ghana und
insbesondere in der Region Kumasi zusammenarbeiten, um so die lokale
Wirtschaft und Bevölkerung der Partnerstadt zu stärken.
Der afrikanische Markt, insbesondere Ghana, bietet vielversprechende
Chancen für die nachhaltige Herstellung von Textilien und
Bekleidung. Ghanas Textilindustrie ist ein wachsender Sektor und
Grundpfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Im Rahmen
der Städtepartnerschaft zwischen Dortmund und Kumasi gilt die
Beschaffung nachhaltiger Textilien aus dieser Region, insbesondere
Arbeitsbekleidung, als strategischer Schritt zur Entwicklung engerer
Beziehungen zwischen den beiden Städten.
Vorbild
Die Stadt Dortmund setzt sich bereits seit zwei Jahrzehnten für nachhaltige öffentliche Beschaffung ein. Dieses Bekenntnis wird nicht zuletzt auch durch ihren Beitritt zur „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ in 2022 deutlich, wonach öffentliche Aufträge nur an Firmen vergeben werden sollen, welche die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sicherstellen. Infolge eines unzureichenden Marktangebots zeigt sich, dass derzeit nur ca. die Hälfte der Arbeitskleidung der Stadt Dortmund mit Berücksichtigung der sozial nachhaltigen Kriterien beschafft werden kann. Die gemeinsame Vereinbarung zwischen der Stadt Dortmund und Invest for Jobs wird deshalb helfen, die Lücke zwischen der Nachfrage des öffentlichen Sektors und dem Angebot zu schließen und sicherstellen, dass die nachhaltige Beschaffung zu verbesserten Arbeitsbedingungen und zur Förderung ethischer Produktionsprozesse in den Lieferländern beiträgt.
Diese Zusammenarbeit dient als Vorbild für
andere deutsche Kommunen und zeigt, wie öffentliche Beschaffung dazu
eingesetzt werden kann, die Ziele nachhaltiger
Entwicklungszusammenarbeit mit den Interessen des Privatsektors in
Einklang zu bringen. „Deutsche
Kommunen wie Dortmund können mit ihrer beträchtlichen Kaufkraft
eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Beschaffung
spielen”, erklärt Salvador
Braedt, Berater bei der Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, einer der Durchführungsorganisationen von
Invest for Jobs, die das Vorhaben gemeinsam mit der Stadt Dortmund
durchführt.
Afrikanische Firmen bei der Schaffung guter
Jobs unterstützen
Invest for Jobs wird die Stadt Dortmund über
den gesamten Beschaffungsprozess hinweg unterstützen und dabei
Kontakte zu lokalen Herstellern von Bekleidung und Textilien
herstellen. Diese Unterstützung ergänzt das
Africa FAN-Projekt von Invest
for Jobs, das internationale Modemarken und Einzelhändler mit
aufstrebenden Textil- und Bekleidungsproduktionszentren in Afrika
zusammenbringt.
Africa FAN bietet Unterstützung für
internationale Sourcing-Manager in folgenden Bereichen:
-
Bereitstellung detaillierter
Marktinformationen über Produktionskapazitäten afrikanischer
Textilanbieter
-
Erleichterung von Sondierungsbesuchen (online
und vor Ort) für interessierte Käufer, um ausgewählte
afrikanische Bekleidungshersteller zu treffen
- Technische Unterstützung für afrikanische
Textil- und Bekleidungshersteller, damit sie internationale
Anforderungen an Qualität und Nachhaltigkeit erfüllen
-
Erleichterung und Unterstützung beim
Austausch von Mustern
-
Unterstützung für afrikanische Textil- und
Bekleidungshersteller bei der Teilnahme an Messen im Zusammenhang
mit der Beschaffung von Textilien und Bekleidung in Afrika