Kai Sieverding

Unternehmensperspektiven

„Keine Angst haben
und in Afrika investieren.“

Interview mit Kai Sieverding, Expansionsmanagement Schnell Media

Kai Sieverding ist seit 12 Jahren bei Schnell Media tätig. Er begann seine Tätigkeit für das deutsche Bildbearbeitungs- und Medienproduktionsunternehmen als Produktionsleiter in Südostasien, bevor er die Expansion nach Ostafrika begleitete. Schnell Media bietet digitale Bildbearbeitungsdienstleistungen für Online-Händler, Verlage, Fotostudios und andere Kundinnen und Kunden aus der Mode-, Möbel-, Lebensmittel-, Automobil- und weiteren Branchen an. Neben dem deutschen Hauptsitz und Büros in Asien gründete Schnell Media 2021 eine Tochtergesellschaft in Ruanda, um zukünftig noch mehr Bildbearbeitungsdienstleistungen für den internationalen Markt anzubieten. Ruanda bemüht sich seit einigen Jahren erfolgreich um Niederlassungen von Firmen des Business Process Outsourcing (BPO) Sektors. Um die Schaffung von Arbeitsplätzen dabei zu fördern unterstützt Invest for Jobs Schnell Media bei der Ausbildung von qualifiziertem Personal für die ruandische Niederlassung und hochqualifizierten Arbeitskräften für den ruandischen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) Sektor im Allgemeinen.

1. Welche Herausforderungen konnten Sie und Schnell Media durch die Unterstützung von Invest for Jobs meistern? Welche Investitionshemmnisse wurden überwunden?

Mit Hilfe von Invest for Jobs wurde uns die Gründung einer Niederlassung in Ruanda einfacher gemacht. Unter anderem konnten Fehler unsererseits, wie sie Investierenden immer mal wieder unterlaufen, wenn sie in einem neuen Land agieren, von vornherein vermieden werden. Durch Invest for Jobs konnten unsere Investitionshemmnisse, wie beispielsweise Angst vor viel Bürokratie und auch eventuelle Sprachbarrieren, schnell ausgeräumt werden. Darüber hinaus unterstützte uns Invest for Jobs bei der Ausbildung und Qualifizierung von Personal.

2. Wie kam die Zusammenarbeit zwischen Schnell Media und Invest for Jobs zustande?

Der Kontakt zu Invest for Jobs entstand über eine Kooperation zwischen der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Ostafrika (AHK Ostafrika) und den Business Scouts for Development. Bei meinem ersten Besuch in Ruanda hatte ich vor Ort einen Termin mit Mitarbeitenden von Invest for Jobs bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Kigali. Daraus entstand die mittlerweile zwei Jahre andauernde, sehr gute und fruchtbare Zusammenarbeit.

3. Was hat den Ausschlag für die Entscheidung gegeben, in Afrika aktiv zu werden?

Unser Unternehmen ist seit mittlerweile 20 Jahren in Süd-Ost Asien tätig. Durch den Zeitvorteil – Süd-Ost Asien ist der Deutschen Sommerzeit fünf Stunden voraus – ist es uns möglich, unsere Kunden auch über Nacht zu bedienen.

Da aber der Zeitdruck immer höher wird und unsere Kundinnen und Kunden ihre bearbeiteten Bilder in immer kürzeren Zeitabständen, mit immer höheren und erklärintensiveren Anforderungen zurückerwarten, haben wir nach einem Standort Ausschau gehalten, der näher an unserer Zeit oder sogar in der gleichen Zeitzone ist. So sind wir in Afrika und nach einem Review der gesamten Subsahara schlussendlich in Ruanda gelandet.

Schnell Media in Ruanda
© TTCommunications Philipp K. // Bei Schnell Media in Ruanda.

4. Welche Vorteile ergeben sich aus dem Standort Ruanda für Schnell Media?

Zum einen, dass wir in der gleichen Zeitzone sind und zum anderen, die vielen potentiellen, englisch-sprechenden und wissbegierigen Mitarbeitenden vor Ort.

5. Welche Meilensteine und Erfolge konnte Schnell Media seit Projektbeginn erreichen?

Wir sind vor knapp zwei Jahren mit einer deutschen Mitarbeiterin und einem ruandischen Mitarbeiter gestartet. Nach einer vierwöchigen Einarbeitungszeit in unserem Headquarter in Deutschland waren die beiden pünktlich zum Lockdown in Kigali. Das hat uns etwas zurückgeworfen und die beiden dazu gezwungen, zunächst viel digital von zuhause aus zu arbeiten. Ab August 2021 starteten wir in den Co-Working-Räumen des Westerwellehauses in Kigali, im darauffolgenden Monat bezogen wir unser eigenes Büro. Bis Ende 2021 hatten wir bereits die ersten rund 20 Mitarbeitenden eingestellt.

Anfang 2022 bezogen wir ein größeres Büro und stellten weiter ein. Heute, im November 2023, beschäftigen wir bereits 61 Mitarbeitende an unserem Standort in Ruanda und werden weiter wachsen.

6. Was war Ihre größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war tatsächlich, gebrauchtes, aber nicht älter als drei Monate altes, technisches Equipment von unserer Nairobi-Branch, aus dem Zoll in Ruanda zu bekommen.

Dank des gemeinsamen Einsatzes von Invest for Jobs und der Deutschen Botschaft haben wir nach fünf Monaten das dringend benötigte Equipment bekommen.

Was im Übrigen ein Beispiel dafür ist, dass man sich von solchen Dingen nicht entmutigen lassen darf und sich auf die Partner vor Ort verlassen kann, auch wenn fünf Monate für unsere Verhältnisse eine recht lange Zeitspanne waren.

7. Welchen Tipp geben Sie deutschen/europäischen Unternehmen für ihr Investitionsvorhaben in Afrika?

Keine Angst zu haben und in Afrika zu investieren. Am besten mit einem starken Partner vor Ort.


Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt Schnell Media GmbH im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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Unter der Marke Invest for Jobs hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Das entwicklungspolitische Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen bis zu 100.000 gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen sowie die soziale Absicherung in den afrikanischen Partnerländern zu verbessern.

Partnerländer: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen für Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände: https://invest-for-jobs.com/leistungen

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