Nachdem die erste Schulungsserie abgeschlossen wurde, zielt das
Projekt nun darauf ab, die ländliche Bevölkerung zu erreichen und
die Teilhabe von Frauen zu stärken.
Gemeinsam mit der UEMI, PEM Motion, der University of Rwanda und
privaten Unternehmen hat Invest for Jobs praxisorientierte
Schulungsprogramme entwickelt, um Fachkräfte im Bereich E-Mobilität
auszubilden. 60 Auszubildende haben die Kurse erfolgreich
absolviert. Ziel des Projekts ist es jetzt, die ländliche
Bevölkerung zu stärken und die Teilhabe von Frauen zu fördern.
Ruanda gehört zu den afrikanischen Ländern mit der höchsten
Bevölkerungsdichte und hat mit erheblicher Luftverschmutzung zu
kämpfen. In der Hauptstadt Kigali, einer der am stärksten
verschmutzten Städte Afrikas, übersteigt die Luftverschmutzung die
von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwerte. Da
Elektrofahrzeuge keine Auspuffemissionen erzeugen, steigt ihre
Nachfrage als vielversprechende Lösung für dieses Umweltproblem.
Der schnell wachsende Sektor der E-Mobilität bietet Ruanda
hervorragende Möglichkeiten, in dieser aufstrebenden Branche
voranzukommen und gute Arbeitsplätze zu schaffen. Dieser
Wachstumstrend führt zu erhöhter Nachfrage nach qualifizierten
Fachkräften.
Um
dieser Herausforderungn zu begegnen, sollen mit dem Pilotprojekt
„Förderung von Arbeitsplätzen im Bereich E-Mobilität –
Kompetenzentwicklung und Schaffung von Arbeitsplätzen in der
E-Mobilität in Ruanda“ jungen Menschen die technischen
Fähigkeiten vermittelt werden, die sie im Bereich E-Mobilität
benötigen. Gemeinsam mit unseren Partnern PEM Motion, der Urban
Electric Mobility Initiative (UEMI) und der University of Rwanda
haben wir zielgerichtete Schulungsprogramme für
Universitätsstudierende sowie für technische Fachkräfte
entwickelt. In Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen haben
wir für die praxisorientierten E-Mobilitätskurse Schlüsselthemen
erarbeitet: Ladeinfrastruktur (Kabisa), Elektromotorräder
(Ampersand), öffentliche Fahrradverleihsysteme (GuraRide),
Elektrolastwagen (OX Delivers) und Elektrobusse (BasiGo). Diese Kurse
ermöglichen es mithilfe von Workshops, Unternehmenspraktika und
Besuchen zu lokalen EV-Partnerunternehmen wie Kabisa, das Gelernte
auf die reale Welt zu übertragen.
Nach
einer Auftaktveranstaltung im Februar 2024 folgte eine eingehende
Analyse des Bedarfs der örtlichen Unternehmen.Mittlerweile hat das
Projekt seine ersten Zwischenziele: Die ersten beiden Kurse der
Schulungsserie wurden erfolgreich abgeschlossen. Im ersten Kurs gaben
internationale Fachkräfte von der UEMI und von PEM Motion sowie von
lokalen Partnerunternehmen den Teilnehmenden einen Überblick über
nachhaltigen Verkehr, Elektromobilität und Batterietechnologien
sowie über verschiedene Geschäftsbereiche. Die Auszubildenden
konnten praktische Einblicke bei BasiGo (Elektrobusse) und Ampersand
(Elektromotorräder), Partnerunternehmen von Invest for Jobs,
gewinnen. Bei Ampersand lernten die Teilnehmenden den gesamten
Fertigungszyklus von Elektromotorrädern kennen, vom Entwurf und Bau
bis hin zu Lieferung und Qualitätssicherung.
Der
Schwerpunkt des zweiten Kurses lag auf Batterietechnologien für
Elektrofahrzeuge. Dabei wurde unter anderem auf Grundlagen zu
Batterien, sichere Handhabung, Ladetechniken und Herstellung
eingegangen. Darüber hinaus erfuhren die Teilnehmenden mehr über
wichtige Aspekte wie das Recycling von Batterien, die
Kreislaufwirtschaft und die Second-Life-Verwendung für eine
nachhaltige Bewirtschaftung.
Die
60 Graduierten verfügen nun über stark nachgefragte
Fähigkeiten. In einem geplanten Online-Kurs sollen den
Teilnehmenden weitere, tiefergehende Kenntnisse zu verschiedenen
Themen im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen und der Herstellung, dem
Laden und der Wartung von Batterien vermittelt werden.
Förderung
der Beschäftigung von Frauen und der ländlichen Bevölkerung
Der
Umfang des Projekts wurde erweitert, um zwei wichtigen
Herausforderungen bei der Entwicklung Ruandas zu begegnen: der
Einbeziehung und Teilhabe der ländlichen Bevölkerung und
insbesondere von Frauen. Die Projektpartner wollen ein nachhaltiges
Geschäftsmodell entwickeln, indem sie den Zugang zu Jobs im
E-Mobilitätssektor für Frauen verbessern. Auf der Grundlage einer
umfassenden Analyse der weiblichen Zielgruppe, ihrer Bedürfnisse und
Anliegen wird ein Programm mit Schulungen zum Fahren, zu
Sicherheitsmaßnahmen und zu grundlegenden Wartungsarbeiten
entwickelt.
Um
die Mobilitätslücke zwischen städtischen und ländlichen Gebieten
zu schließen, sollen im Rahmen des Projekts auch (zwei- und
dreirädrige) Elektrofahrräder für den Personen- und
Lastentransport gefördert werden. In einem Pilotprojekt in Nyamata,
Distrikt Bugesera, soll das Potenzial von E-Bikes als öffentliches
Verkehrsmittel getestet werden, und der örtliche Fahrradtaxiverband
sowie Logistikunternehmen sollen darin bestärkt werden,
Elektrofahrzeuge und Shared-Leasing-Modelle zu verwenden. In enger
Zusammenarbeit mit Gemeinden, lokalen Unternehmen und wichtigen
Beteiligten wird das Projekt ein Geschäftsmodell zur Unterstützung
dieser Aktivitäten entwickeln.
Unter
dem folgenden Link finden Sie die GIZ-Studie „Exploration of Market Potentials in Battery Recycling and
Refurbishment in Africa – Case Study of: Ghana, Rwanda, Morocco,
Cameroon, and Kenya“ (Juli 2024, auf Englisch).