Mehr Arbeitsplätze und Wohnraum in Kooperation mit deutschen Unternehmen
Vom 23. bis zum 26. März 2021 hat die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ in Senegal eine Delegation des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) empfangen. Ziel der Reise war es, Potenziale für die Unternehmen in den Bereichen Kühltechnik, Agrobusiness, Flugüberwachungssysteme, Trainingssysteme, Handel, Bauwesen, Entrepreneurship und Innovation zu erkunden. Die Reise fand im Rahmen einer langfristigen Kooperation zwischen der Sonderinitiative und dem BVMW statt und wurde vom Programm Business Scouts for Development begleitet.
Im Rahmen der Reise hatten die deutschen Unternehmen die Möglichkeit, in Dakar und Kaolack potenzielle Partner im Rahmen von Business-to-Business und Business-to-Government zu treffen. „In den politischen Gesprächen wurde deutlich, dass die senegalesische Regierung insbesondere im Lichte der jüngsten politischen Entwicklungen unter Druck steht, Arbeitsplätze zu schaffen und den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu verbessern“, erklärt Lena Pahlenberg, Business Scout for Development beim BVMW. Hier sei die Regierung auf die Mitarbeit des Privatsektors angewiesen. So habe auch Senegals Präsident Macky Sall in einem Gespräch mit den Unternehmen betont, dass er mehr mit dem deutschen Mittelstand zusammenarbeiten wolle. In den entsprechenden Bereichen konnten die deutschen Mittelständler und Delegationsteilnehmer konkrete Angebote machen.
So wurden in den Gesprächen zwischen den sieben deutschen Unternehmen und den Akteuren vor Ort mehrere Projektideen entwickelt. Hierzu zählen beispielsweise der Einsatz deutscher Kältetechnik (Anlagen zur Eiserzeugung) und die entsprechende Ausbildung, um die Lagerung von Lebensmitteln wie Mangos und Fischereierzeugnisse zu ermöglichen und diese mithilfe der KTI-Plersch Kältetechnik länger haltbar zu machen.
Eine Idee des Magdeburger Unternehmens BT Innovation betrifft den Einsatz deutscher Technologie zur Herstellung von Betonfertigteilen und die entsprechende Ausbildung, um einen Beitrag zur Umsetzung des Projekts „100.000 Wohnungen“ der senegalesischen Regierung und zur Professionalisierung des Bausektors zu leisten.
Campus Founders, ein Zentrum für Entrepreneurship und Innovation in Heilbronn, möchte in Zusammenarbeit mit dem senegalesischen Startup-Verband SenStartUp digitale Ausbildungskonzepte entwickeln, um jungen Senegalesinnen und Senegalesen eine praxisbasierte Zusatzausbildung im Digitalsektor – beispielsweise in den Berufen als Web Editor, Web Developer und Community Manager – und damit Zugang zu selbstständigen Beschäftigungstätigkeiten zu ermöglichen.
Die angestrebten Kooperationsmaßnahmen sollen nun mit Instrumenten der Entwicklungszusammenarbeit weiterverfolgt und zügig in die Praxis umgesetzt werden.