Der Anbau von Datteln ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im südwestlichen Teil Tunesiens. In den vergangenen Jahren wurden neue Anbaumethoden eingeführt, was die Erschließung neuer Wasserquellen und damit die Ausweitung der Produktionsflächen ermöglichte. Zurzeit produziert Tunesien etwa 330.000 Tonnen Datteln pro Jahr – Tendenz stark steigend. Wichtigster Absatzmarkt ist die EU, und hier insbesondere Deutschland und Frankreich. Nur 100.000 Tonnen Datteln können bisher auf dem Inlandsmarkt abgesetzt werden. So ist der Export für die Produzenten überlebenswichtig.
Datteln werden einmal im Jahr im Zeitraum von November bis Dezember geerntet. Produzenten sind somit darauf angewiesen, dass die Weiterverarbeitungs- und Verpackungsindustrie ausreichend Kapazitäten für die Zeit während und nach der Erntesaison vorhält. Nur so wird es möglich sein, die exportierte Menge in Zukunft zu erhöhen. Auch der heimische Absatz soll durch intensive Marketingaktivitäten steigen.
Der Anbau und die Verarbeitung der Früchte sind arbeitsintensiv und haben ein hohes Beschäftigungspotenzial. Für den noch strukturschwachen südwestlichen Teil Tunesiens ist der Ausbau des Handels daher von besonderer Bedeutung. Hinzu kommt, dass die Verarbeitung der Datteln vor allem von Frauen übernommen wird.