Arbeitende in der Firma Eranove

Côte d’Ivoire: Die Eranove-Trainingsakademie

Ausbildung von Fachkräften
für die afrikanische Industrie

AUSGANGSLAGE UND HERAUSFORDERUNGEN

Der Fachkräftemangel bremst den Ausbau der Infrastruktur

In vielen afrikanischen Ländern kann der Ausbau der Infrastruktur kaum mit dem Wachstum der Bevölkerung und der zunehmenden Industrialisierung Schritt halten. Es sind massive Investitionen in die Stromversorgung, die Wasseraufbereitung und -entsorgung, in die Digitalisierung und in zahlreiche andere Sektoren notwendig. Der Ausbau der Infrastruktur ist aber nicht nur eine Frage der Finanzierung. Es muss auch ausgebildete Fachkräfte geben, um die Anlagen planen, bauen und betreiben zu können. Dies gilt auch für die erneuerbaren Energien. Industrieunternehmen aus Westafrika bemängeln immer wieder den mangelnden Ausbildungsstand der Bewerberinnen und Bewerber für technische Berufe, doch das ivorische Ausbildungssystem in seiner jetzigen Form kann nicht genug qualifizierte Fachkräfte bereitstellen. Die Unternehmen im Land werden dadurch in ihrem Wachstum gebremst, und dringend benötigte Arbeitsplätze werden nicht geschaffen.

PROJEKTANSATZ UND PROJEKTZIELE

Eine Trainingsakademie für die afrikanische Industrie

Die Unternehmensgruppe Eranove mit Sitz in Frankreich ist in mehreren afrikanischen Ländern in den Bereichen Infrastruktur, Wasser- und Stromversorgung aktiv. Im Konsortium mit drei weiteren Unternehmen hat Eranove S.A. ein Trainingsprogramm entwickelt, um Industriefachkräfte sowie Manager und Managerinnen für den afrikanischen Kontinent auszubilden. Sie sollen für stark nachgefragte Berufe qualifiziert werden und eine fundierte technische Ausbildung durchlaufen, die auch Kenntnisse in digitalen Geschäftsprozessen und im Marketing vermittelt. Drei Ausbildungsformen werden angeboten: Ausbildungen für Berufseinsteiger und -einsteigerinnen mit einer Dauer von 1 bis 3 Jahren sowie berufsbegleitende Weiterbildungen und E-Learning-Angebote, die sich an internationale Teilnehmende richten.

Das Ausbildungskonzept der Akademie sieht vor, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen schon während der Ausbildung praktische Erfahrungen in den Unternehmen der Eranove-Gruppe sammeln. Die Lehrgänge werden an schon bestehenden Einrichtungen in Abidjan durchgeführt, u. a. in den Vierteln Bingerville und Yopougon. Die Eranove Academy soll zu einer regionalen Marke werden, die in der Öffentlichkeit, bei Unternehmen und bei Berufstätigen für ihr exzellentes Ausbildungsangebot und das hohe Qualifikationsniveau der Absolventinnen und Absolventen bekannt ist. Die Eröffnung der Akademie wird von einer Marketingkampagne in Côte d’Ivoire und in den Nachbarländern begleitet. Eranove spricht dabei gezielt große Unternehmen und öffentliche Institutionen an. Auch Medienarbeit und Werbeveranstaltungen mit international bekannten Persönlichkeiten spielen eine wichtige Rolle.

STATUS UND AUSBLICK

Moderne Lehrmethoden und eine regionale Ausrichtung

Die Absolventinnen und Absolventen der Akademie sollen im Anschluss an ihre Ausbildung eine Anstellung bei großen Unternehmen in den Bereichen Wasser, Elektrizität oder Nahrungsmittelindustrie finden. Außerdem soll ihnen die Möglichkeit offenstehen, ihre Dienstleistungen als selbständige Techniker oder Technikerinnen anzubieten. Der Kreis potenzieller Arbeitgeber ist nicht auf Côte d’Ivoire beschränkt, denn die Akademie richtet sich mit ihrem Angebot ausdrücklich auch an Teilnehmende aus anderen Ländern der Region. Um ihnen die Teilnahme zu ermöglichen, wird bei manchen Ausbildungsgängen auch auf E-Learning gesetzt. Zweisprachige Ausbildungsinhalte und berufsbegleitende Kurse sind ebenfalls geplant. Nach einer zweijährigen Investitionsphase sollen die Ausbildungsprogramme starten.

Am Trainingszentrum werden rund 130 neue Jobs in Lehre und Verwaltung entstehen. Die Konsortialpartner Compagnie Ivoirienne d’Electricité (CIE) und Société de Distribution d’Eau de la Côte d’Ivoire (SODECI) haben zugesagt, innerhalb von drei Jahren nach Beginn des Ausbildungsprogramms 980 Absolventinnen oder Absolventen zu übernehmen. Insgesamt sollen in drei Jahren rund 14.000 Personen die verschiedenen Angebote der Akademie durchlaufen. Hierzu zählen auch die berufsbegleitenden Maßnahmen und die E-Learning-Angebote.

Das Konsortium um Eranove S.A. plant Investitionen von insgesamt 20,67 Mio. Euro. Die Fazilität Investitionen für Beschäftigung gewährt einen Zuschuss in Höhe von 5,17 Mio. Euro (25%). Aus diesen Mitteln werden Investitionen in die technische Ausstattung der Trainingszentren, Baumaßnahmen für Studierendenunterkünfte und Kantinen sowie die Installation einer Solaranlage finanziert.

Die Fazilität Investitionen für Beschäftigung (IFB) GmbH der KfW Entwicklungsbank ist Teil der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mit Hilfe ihrer Förderung beseitigt sie Hürden für die Schaffung von zusätzlichen und besseren Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft in den afrikanischen Partnerländern.

Projektdaten

Projektstatus

Durchführung

Projektstandorte


Côte d’Ivoire

Projektziele

Neue Arbeitsplätze Ausbildung von Fachkräften

Sektor

Sonstige

Ein Projekt mit

Unternehmen

Partner

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